Seit Mitte Oktober kämpfen kenianische Soldaten in Somalia gegen die radikal-islamistische al Shabaab Miliz. Nun hat das Parlament in Kenia einstimmig beschlossen, sich mit seinen Soldaten der Friedensmission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) anzuschließen. Dieser Schritt verringert die Gefahr, dass die kenianischen Truppen als Besatzer wahrgenommen werden und führt außerdem dazu, dass die Kosten für den Einsatz von der AU oder der UN getragen werden.
Das kenianische Parlament hat heute einstimmig beschlossen die Friedensmission der Afrikanischen Union im benachbarten Somalia (AMISOM) mit Soldaten zu unterstützen. Ziel der AMISOM Mission ist es, in dem seit über 20 Jahren vom Bürgerkrieg heimgesuchten Land die Stabilität wieder herzustellen und für Sicherheit zu sorgen – was auch bedeutet, den Einflussbereich der schwachen Regierung zu sichern bzw. nach Möglichkeit auszuweiten.
Die Kontrolle der Regierung geht im Moment nicht viel weiter als bis zu den Grenzen der Hauptstadt Mogadischu. Der gesamte Süden und zentrale Regionen Somalias sind unter der Kontrolle der radikal-islamistischen al Shabaab Miliz, die auch in Mogadischu immer wieder Anschläge verübt.
Die Miliz ist auch der Grund für Kenias Engagement in dem Land. Die Regierung der ostafrikanischen Regionalmacht macht al Shabaab für zahlreiche Entführungen und Anschläge auf kenianischem Territorium verantwortlich. Aus diesem Grund hat das Land bereits Mitte Oktober zahlreiche Soldaten nach Somalia entsandt, die dort Stellungen der Miliz angreifen sollen.
Die Entscheidung, nun mit den Einheiten der AU-Mission beizutreten hat vermutlich mehrere Gründe. Während des jetzigen Zustands bestand für Kenia die Gefahr, als Besatzungsmacht wahrgenommen zu werden. Darüber hinaus haben das Kabinett, das bereits letzte Woche den Plänen zugestimmt hat und das Parlament vermutlich auch die Kosten der Militäroperation im Auge gehabt. Durch den Anschluss an AMISOM werden die Kosten in der Folge von der Afrikanischen Union oder den Vereinten Nationen getragen, da die AU unter einem Mandat des UN-Sicherheitsrates operiert.
Die AU-Mission wird bislang primär von Uganda und Burundi getragen, die einen Großteil der etwa 9.000 Soldaten in Somalia stellen. Ihr Wirkungskreis beschränkt sich noch auf Mogadischu und den Schutz der lokalen Regierung dort. Kommandeure vor Ort schätzen, dass etwa 20.000 Soldaten nötig wären, um die Mission auf das komplette von der al Shabaab kontrollierte Gebiet auszuweiten.
Kenias Beitritt zu AMISOM ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Miliz. Auch Äthiopien hat vergangenen Monat zum ersten Mal seit zwei Jahren Einheiten über die Grenze nach Somalia entsandt – auch diese könnten sich möglicherweise der AU-Mission anschließen. Außerdem haben Dschibuti und Sierra Leone angekündigt, mit jeweils 1.500 Soldaten die Mission zu unterstützen.