Der afrikanische Mobilfunkmarkt ist in den vergangenen fünf Jahren um 550 Prozent gewachsen. Diese mobile Revolution trägt dazu bei, dass die Lebensqualität in einigen der ärmsten Regionen der Welt deutlich gesteigert wird. Darüber hinaus fördert die steigende Durchdringung der einzelnen Länder mit Mobiltelefonen auch die Entwicklung in diesen. In Ländern, in denen sich nicht jeder ein Telefon leisten kann, werden einfach Modelle der geteilten Nutzung entwickelt.
Die afrikanische Mobilfunkindustrie ist den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Allein in den letzten fünf Jahren konnte sie ein Wachstum von unglaublichen 550 Prozent aufweisen – das macht die Mobilfunkbranche in Afrika zu der am schnellsten wachsenden weltweit. Die mobile Revolution auf dem häufig als Krisenregion gescholtenen Kontinent kann, falls sie geschickt genutzt wird, dazu beitragen, die Lebensqualität in einigen der ärmsten Regionen der Welt nachhaltig zu verbessern, indem sie innovative Lösungen für lokale Probleme bietet.
Die globale Mobilfunkstatistik für 2011 zeigt zwar, dass Afrika mit einer Mobilfunkdurchdringung von 41 Prozent noch immer deutlich hinter dem internationalen Durchschnitt von 76 Prozent liegt. Sollte die Entwicklung jedoch anhalten, wird sich der Abstand in den nächsten Jahren schnell verringern. Eine weitere Besonderheit in Afrika ist die Tatsache, dass es schon jetzt deutlich mehr Mobiltelefone als Festnetzanschlüsse gibt: Bereits 2007 war das Verhältnis acht zu eins.
Innerhalb des Kontinents variiert die Durchdringung noch stark. In den nordafrikanischen Ländern ist sie sehr hoch, was sich zuletzt auch während den diversen Revolutionen in den Ländern beobachten ließ, welche zu einem Großteil über das Internet oder mit Mobiltelefonen bzw. Smartphones organisiert wurden. Auch regionale Entwicklungspole in Subsahara-Afrika, wie Kenia, Nigeria oder Südafrika verfügen über hohe Quoten.
Aber auch in Ländern wie zum Beispiel Eritrea, in dem Mobiltelefone noch nicht so weit verbreitet sind, profitieren auch die armen Bevölkerungsschichten stark von der Entwicklung. Hier haben sich Modelle der geteilten Telefonnutzung und Bezahlvarianten durchgesetzt, bei denen man in einem Laden gegen Gebühr ein Mobiltelefon nutzen kann.
Die Möglichkeit, mit einem Mobiltelefon nicht nur zu telefonieren, sondern auch Geschäfte zu tätigen, Geld zu überweisen, Informationen abzurufen oder wichtige Daten zu übermitteln, ermöglicht vielen Menschen gänzlich neue Entwicklungsperspektiven. Das stärkt wiederum die makroökonomische Entwicklung ganzer Länder. Studien haben gezeigt, dass in typischen Entwicklungsländern bereits zehn Mobiltelefone pro 100 Einwohnern mehr eine Steigerung des Bruttonationaleinkommens um bis zu 0,6 Prozent bewirken können.
Darüber hinaus schafft die Mobilfunkbranche selbst unzählige neue Jobs und Verdienstmöglichkeiten. Bemerkenswert an dem boomenden Industriezweig ist auch, dass die meisten der großen Mobilfunkanbieter die auf dem afrikanischen Kontinent aktiv sind, auch dort entstanden sind. Dadurch verbleiben die Einnahmen in Afrika und kurbeln die Entwicklung weiter an.