Sitten & Gebräuche – Guinea-Bissau

SittenGebraeuche.gif Etwa 40 Prozent der insgesamt 1,5 Millionen Einwohner sind Muslime. Allerdings ist der Umgang mit der Religion sehr liberal, weshalb die Sitten im Land nicht besonders muslimisch geprägt sind.

Sitten und Gebräuche in Guinea-Bissau

Über 50 Prozent der Bevölkerung hängt noch immer animistischen oder Naturreligionen an. Die Ethnien, die an der Küste des Landes leben, glauben daran, dass ihre Vorfahren Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg ihres Lebens haben. Deshalb finden sich in den meisten Haushalten Schreine, in denen den Ahnen regelmäßig Opfergaben in Form von Essen oder Trinken dargereicht werden.

Auch im Hinterland finden sich in den meisten Dörfern öffentliche Schreine, in denen Opfergaben für die Schutzgötter des jeweiligen Dorfes gegeben werden. Indigene Religionsformen sind in Guinea-Bissau noch so fest verankert, dass auch viele Guinea-Bissauer, die im Ausland leben regelmäßig Geld als Opfergabe in die Heimat schicken.

Die Gesellschaft in Guinea-Bissau ist tendenziell eher patriarchalisch geprägt (es gibt aber auch Ethnien auf den Inseln, die matriarchalisch organisiert sind). Polygamie (mehrere Ehefrauen) ist erlaubt und auch arrangierte Eheschließungen sind üblich, wenn auch die freie Wahl eines Ehepartners nicht verboten ist und ebenfalls akzeptiert wird. Eheschließungen zwischen verschiedenen Ethnien sind bisher noch nicht üblich, nehmen aber stetig zu.

Auch ethnische Konflikte sind bisher kein Thema, könnten aber politisiert werden, wenn die Schere zwischen armen und reichen Schichten aus verschiedenen Ethnien sich weiter öffnet.

Als Tourist empfiehlt es sich, offen und interessiert an den Sitten des Landes zu sein und zu Fragen, wenn einem etwas unverständlich ist. Die Leute in Guinea-Bissau sind sehr hilfsbereit und offen, sodass sie gerne auch Auskunft über derlei Themen geben.

Vor allem Kinder werden sie oft Fragen, ob sie ein Foto von ihnen machen können, während das von anderen Personen oftmals nicht gewünscht ist. Fragen sie daher nach Möglichkeit, bevor sie Nahaufnahmen einzelner Personen machen, ob dies in Ordnung für die betreffende Person ist. Das gleich gilt auch für Aufnahmen militärischer oder staatlicher Gebäude, wie zum Beispiel den Palast des Präsidenten von Guinea-Bissau. Aufnahmen sind nicht per se verboten, aber ohne eine Erlaubnis ist es nicht ratsam ein Foto zu machen.