Sitten und Gebräuche – Sudan

SittenGebraeuche.gif Der Sudan ist zu weiten Teilen ein islamisch geprägtes Land. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung sind muslimisch, wovon ein Großteil im Norden des Landes lebt. Zudem sind schätzungsweise 20-25 Prozent Anhänger traditioneller Religionsformen und weitere 10-15 Prozent Christen.

Die christliche Bevölkerung lebt vornehmlich im Süden des Sudan, welcher quasi autonom regiert wird. Die muslimische Prägung zeigt sich sowohl in den Sitten und Gebräuchen des Landes, als auch in der Musik im Sudan. Die Musik im Sudan klingt traditionell arabisch mit einem afrikanischen Einschlag.

Als Tourist gibt es einige Regeln, die sie beim Reisen durch das Land beachten sollten. Dazu gehört, dass sie sich nicht zu freizügig anziehen sollten. Tragen sie nach Möglichkeit weite Kleidung, die ihren ganzen Körper bedeckt – das hilft im übrigen auch sehr gut gegen Moskitos und andere Stechmücken. Eine Kopfbedeckung müssen sie nicht unbedingt tragen, sie ist zum Schutz gegen die Sonne und den Staub jedoch oftmals sinnvoll.

Im Nordsudan wird der Fastenmonat Ramadan streng eingehalten. Als Christ sind sie natürlich nicht an den Ramadan gebunden und können auch tagsüber etwas essen. Bedenken sie aber, dass es sehr verpönt ist, während dieser Zeit tagsüber in der Öffentlichkeit zu Essen, Trinken oder zu Rauchen. Zeigen sie entsprechenden Respekt und seien sie diskret.

Es gilt als beleidigend, wenn beim Sitzen ihre Fußsohle auf eine andere Person zeigt. Achten sie deshalb darauf, dass ihre Füße nach unten zeigen, wenn sie die Beine überschlagen. Darüber hinaus ist es auch eine Beleidigung, wenn sie mit ihrer Hand die OK-Geste machen (die Spitzen von Daumen und Zeigefinger berühren sich). Das entspricht von der Bedeutung her eher einem europäischen „Mittelfinger“, als einem „Alles in Ordnung“.

Im Sudan gibt es seit über 40 Jahren verschiedenste Konflikte. Viele Menschen mussten aus ihren Dörfern fliehen oder sind traumatisiert. Vermeiden sie deshalb während Gesprächen direkt über politische Themen zu reden, es sei denn sie kennen die Person sehr gut. Besonders in Khartum lebt eine große Zahl an Flüchtlingen, die aus Darfur oder dem Süden geflohen sind.