Detailinformation – Guinea-Bissau

Detailinformation.gif Guinea-Bissau ist vielen Menschen nicht einmal dem Namen nach bekannt. So sind sich viele Menschen nicht sicher, ob es jetzt Guinea-Bisau, Guinea-Bissao oder – wie es richtig ist – Guinea-Bissau heißt.

Kurze News aus Guinea-Bissau verirren sich ab und an in die Presse, wenn die politische Lage dort eskaliert und der "President of Guinea-Bissau" oder ein anderes Mitglied der Regierung einem Attentat zum Opfer fällt. Aber wirklich ausführliche Nachrichten über Guinea-Bissau finden sich nur sehr selten.

Auf dieser Seite soll das Land aus einer touristischen Perspektive vorgestellt werden. Auch wenn die aktuelle politische Situation das Reisen im Land kaum zulässt, so zeichnet sich doch die Möglichkeit ab, dass die Lage sich in den kommenden Jahren verbessert.

Politik in Guinea-Bissau

Guinea-Bissau gehörte einst zum stolzen Königreich Mali, bis im 16. Jahrhundert die ersten Portugiesen kamen und sich an der Küste ansiedelten. Portugal hielt sehr lange an seiner Kolonie fest und es kam zu einem erbitterten Unabhängigkeitskampf, der von 1956 bis 1974 andauerte. Erst 1974 erkannte Portugal die Unabhängigkeit Guinea-Bissaus offiziell an. Dieser Streit verwundert, denn betrachtet man eine Karte, ist Guinea-Bissau nur ein kleiner Fleck im Westen Afrikas – für die Portugiesen ging es aber um Einfluss und ihre Stellung in der Welt.

Laut Verfassung ist Guinea-Bissau heute eine Präsidialrepublik, mit einem Mehrparteiensystem. Die politische Realität wird aber momentan von blutigen Auseinandersetzungen bestimmt. Bereits 1998/1999 kam es zu einem Bürgerkrieg, in dem die Armee unter Führung des Generalstabschefs Manés gegen den damaligen Präsidenten von Guinea-Bissau, Vieria, rebellierte. Vieria floh nach Portugal, wo er Asyl bekam.

Aber auch in der Folge kam das Land nicht zur Ruhe. Der Generalstabschef und Übergangspräsident wurde nach einem kurzen Bürgerkrieg im Jahr 2000 exekutiert. Dem neuen "President of Guinea-Bissau", Kumba Iala wurden nach kurzer Zeit Korruption und despotische Bestrebungen vorgeworfen, was zu weiteren Auseinandersetzungen führte. In der Folge schaffte es wieder João Bernardo Vieria (der aus dem Exil aus Portugal zurückkehrte) sich an die Macht zu bringen. Als Präsident von Guinea-Bissau wurden er und der Generalstabschef des Militärs jedoch 2007 ermordet – Beobachter vermuten eine Verbindung zu kolumbianischen Drogenkartellen, die das Land zunehmend als Drogenumschlagsplatz benutzen.

2009 kam es zu erneuten Wahlen. Seitdem ist Malam Bacai Sanha neuer Präsident von Guinea-Bissau und auch die Opposition ist an der Regierung beteiligt. Seitdem herrscht gespannte Ruhe. Ob das Land sich nun friedlich entwickelt oder alte Streitigkeiten ausbrechen bleibt abzuwarten. Achten sie auf jeden Fall vor einer Reise auf aktuelle Nachrichten aus Guinea-Bissau.