Sitten & Gebräuche – Niger

SittenGebraeuche.gif Es gibt im Niger keine besonderen Kleidervorschriften, allerdings sollte man darauf achten, nicht zu freizügig gekleidet zu sein.

Kurze Röcke und tiefe Ausschnitte sind in einem muslimisch geprägten Land wie dem Niger nicht gern gesehen und grundsätzlich nicht angebracht.

Auch beim Filmen und Fotografieren muss man im Niger einige Vorschriften beachten. Im Allgemeinen braucht man dafür eine polizeiliche Genehmigung. Das Fotografieren von Flugplätzen, militärischen Anlagen und Verwaltungsgebäuden der Regierung ist streng verboten. Man sollte außerdem unbedingt davon Abstand nehmen, die Einheimischen zu fotografieren, ohne vorher deren Zustimmung eingeholt zu haben. In der islamischen Religion gilt es als Tabu, ein Abbild des Menschen zu schaffen. Darunter fallen auch Fotos.

Die Sitten und Gebräuche der unterschiedlichen ethnischen Gruppen im Niger unterscheiden sich zum Teil stark voneinander. Viele Tuareg, die hauptsächlich im Norden des Landes ansässig sind, leben bis heute als Nomaden oder Halbnomaden. Eines der wichtigsten Feste, das von den Tuareg und anderen nomadischen Gruppen im Niger gefeiert wird, ist das "La Cure Salé". Es markiert das Ende der Regenzeit und findet in der Regel in einer der letzten beiden Septemberwochen statt. Es gilt als Vorbereitung für die langen Wanderungen während der trockenen Jahreszeit.

Drei Tage lang wird gefeiert, mit Musik und Tanz und nicht zuletzt den berühmten Kamelrennen der jungen Männer. Es ist ein wichtiges Fest zum Erhalt und zur Erneuerung der sozialen Bindungen der verschiedenen Gruppen, die während der Trockenzeit auf unterschiedlichen Wanderrouten unterwegs sind. Außerdem treffen hier die Jungen und Mädchen der verschiedenen Gruppen aufeinander und viele Hochzeiten werden im Rahmen dieses Festes arrangiert.

Die Hausa sind hauptsächlich Händler oder sesshafte Ackerbauern. Eine große Rolle im Leben der Hausa spielt die Musik. Traditionelle Lobsänger sind zentraler Bestandteil jeder Zeremonie. Sie werden begleitet von verschiedenen Trommeln oder dem "Kakaki", einer Art Trompete. Musik wird auch verwendet, um den "boorii" zu erlangen, einen tranceartigen Zustand, der ebenfalls ein Teil von zahlreichen rituellen Zeremonien der Hausa ist.