Detailinformation – Zentralafrikanische Republik

Detailinformation.gif Die Zentralafrikanische Republik ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Über 60 Prozent der 4,4 Millionen Einwohner des Landes lebt von weniger als einem US-Dolalr pro Tag.

Land und Leute in der Zentralafrikanischen Republik

Die Zentralafrikanische Republik ist mit knapp 623.000 km² rund doppelt so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt des Landes ist Bangui (ca. 600.000 Einwohner), das im Südwesten gelegen ist.

Es leben eine Vielzahl verschiedener Ethnien in der Zentralafrikanischen Republik, worunter sahelo-sudanesische Stämme im Norden, Bantu-Völker im Süden und eine kleine Gruppe von autochthonen Pygmäen in den südwestlichen Regenwaldgebieten zählen.

Die Amtssprache in der Zentralafrikanischen Republik ist Französisch, wobei Sangho am meisten gesprochen wird und deshalb Nationalsprache ist. Dazu kommen eine Menge verschiedener Stammessprachen.

Politik und Geschichte der Zentralafrikanischen Republik

Das Land war bis zu seiner Unabhängigkeit 1960 eine Kolonie Frankreichs. Seit 1960 versucht das Land, zu geordneten Verhältnissen zu finden. Es gab seither etliche Umstürze und Militärputsche, die auch von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich zum Teil gefördert wurden. Von 1976 bis 1979 war die Zentralafrikanische Republik eine Monarchie unter Jean-Bédel Bokassa.

Seit einem Umsturz 2003 und der darauffolgenden Wahl in 2005 ist Francois Bozizé Staatsoberhaupt der Republik. Die Regierung hat jedoch nicht alle Landesteile unter ihrer Kontrolle. Für 2010 sind neue Wahlen angesetzt.

Jean-Bédel Bokassa

Jean-Bédel Bokassa ist neben Robert Mugabe (Simbabwe), Idi Amin (Uganda), Charles Taylor (Liberia), Mengistu Haile Mariam (Äthiopien) und Mobutu Sese Seko (Dem.-Rep. Kongo) eine der berüchtigsten Diktatorenfiguren des afrikanischen Kontinents. Bereits 1966 putschte er sich an die Macht, übernahm sukzessive immer mehr Funktionen im Staat (teilweise mit der Unterstützung Frankreichs) und ernannte sich zunächst zum Präsidenten auf Lebenszeit, dann zum Kaiser Bokassa I (1976) und hielt sich konsequenterweise auch noch für den 13. Apostel Jesu.

Nach seinem Sturz 1979 flüchtete Bokassa mit einem Teil seiner Familie nach Frankreich, wo er im Schloss Hardricourt unbehelligt lebte, während er in seiner Heimat wegen Mordes, Folter, Korruption und Kannibalismus zum Tode verurteilt wurde.

1986 kehrte Bokassa in die Zentrale Afrikanische Republik zurück und wurde dort inhaftiert. Aufgrund einer Generalamnestie wurde er 1993 jedoch freigelassen. Jean-Bedél Bokassa starb am 3. November 1996 an einem Herzinfarkt und hinterließ 17 Frauen, mindestens 37 Kinder und bei vielen ein schales Gefühl.