Sitten und Gebräuche – Madeira

SittenGebraeuche.gif Da Madeira zu Portugal gehört und deshalb stark europäisch geprägt ist, unterscheiden sich die Gepflogenheiten und Lebensgewohnheiten auf der Insel nicht wesentlich vom europäischen Festland.

Da es auf der Insel keine indigene Bevölkerung gab, als sie zu Beginn des 15. Jahrhunderts von den Portugiesen besiedelt wurde, herrscht der christliche Glaube vor. Die Bevölkerung auf Madeira ist zu 95 Prozent römisch-katholischen Glaubens. Nur wenige, zumeist später eingewanderte Bewohner hängen anderen Glaubensrichtungen an.

Eine lange Tradition haben Korbflechtarbeiten auf Madeira. Aus Weidenruten werden kleine Mitbringsel, Körbe und auch ganze Möbelstücke (z. B. Korbsessel) geflochten. Die Weidenruten eignen sich dafür besonders gut, da sie sehr elastisch sind und kaum brechen.

Berühmt ist die Insel Madeira auch für ihre Azulejos, Mosaiken aus bemalten Fliesen. Aus bunt bemalten, quadratischen Fliesen werden an vielen Hauswänden und teilweise auch in öffentlichen Gebäuden Bilder zusammengefügt.

Abgebildet werden häufig historische Szenen, Blumenornamente oder Vogel- und Schiffsmotive. Die alte Tradition der Azulejos lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen, als erstmals Azulejos aus Südspanen importiert wurden. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich dann das Keramikhandwerk auch in Portugal und etablierte sich sukzessive auch auf Madeira.

In vielen Kirchen Madeiras finden sich Azulejos in blau-weißer Färbung. Diese Gestaltung geht auf chinesische Vorbilder zurück, die während des 17. Jahrhunderts in ganz Europa in Mode waren. Von den Niederlanden ausgehend verbreitete sich die blau-weiße Farbgebung bis nach Madeira. Da viele Kirchen auf der Insel aus eben dieser Zeit stammen, finden sich auch die typischen Azulejos dort.

Wussten sie schon, dass Madeira über die Jahrhunderte bereits viele Berühmtheiten angezogen hat. Christopher Kolumbus lebte vor der Entdeckung Amerikas 1492 auf der Insel und auch Österreichs Kaiserin Elisabeth („Sisi“) verbrachte 1860/61 ihren Winter auf Madeira.

Auch die Musik des fernen Hawaii ist von Madeiras Musik beeinflusst worden. 1879 wanderte der Musiker Joao Fernandez nach Hawaii aus. Mit im Gepäck hatte er eine Braguinha, eine kleine vierseitige Gitarre. Sie war typisch für die Musik Madeiras zu dieser Zeit und wurde auf Hawaii alsbald als Ukulele bekannt.

Und last, but not least hat Madeira auch einen der bekanntesten Fussballer der Welt hervorgebracht. Cristiano Ronaldo wurde 1985 in Funchal, der Hauptstadt Madeiras geboren und sammelte auf der Insel seine ersten fußballerischen Erfahrungen, bevor er im Alter von zwölf Jahren nach Lissabon zog.