In Uganda hat die nationale Lehrergewerkschaft UNATU bekannt gegeben, dass alle Lehrer ab heute streiken. Seit Jahren fordern die schlecht bezahlten Staatsangestellten eine Erhöhung ihrer Löhne, die von der Regierung jedoch immer wieder abgelehnt wurde. Nun streiken die Lehrer landesweit und fordern eine Lohnerhöhung um 100 Prozent. Auch aufgrund der stark gestiegenen Lebensmittel- und Benzinpreise soll es in Uganda wieder Protestaktionen geben.
Aufgrund der schlechten Bezahlung sind die Lehrer in allen Landesteilen Ugandas in den Streik getreten. Ein hochrangiges Mitglied der nationalen Lehrergewerkschaft UNATU (Uganda National Teachers Union) teilte mit, dass die Lehrer ihre Arbeit erst wieder aufnehmen, wenn sie von der Regierung eine Lohnerhöhung um 100 Prozent erhalten. Der Streik ist die neueste Entwicklung in einer Reihe von Protestaktionen mit der die ugandische Regierung seit Monaten zu kämpfen hat.
Die Regierung des ostafrikanischen Landes macht die anhaltende Dürre und die hohen globalen Energiepreise für den rasanten Anstieg der Lebensmittel- und Benzinpreise in dem Land verantwortlich. Im Juni stieg die Inflation in Uganda auf 15,8 Prozent und die national Währung, der ugandische Schilling steht auf einem Rekordtief. Viele Bürger machen die Regierung für die Entwicklungen verantwortlich, im April und Mai ließ Präsident Yoweri Museveni die Proteste gewaltsam niederschlagen, etliche Menschen wurden getötet.
Ssensamba Gonza, der Nationalsekretär der UNATU teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass die Gewerkschaft am späten Mittwochabend beschlossen habe, ab Donnerstag in den Streik zu treten. Zur Begründung fand er klare Worte: „Wir haben genug von den lächerlichen Lügen der Regierung bezüglich der Sklavenlöhne, die sie den Lehrern zahlen“, so Gonza. Ein Grundschullehrer verdient in Uganda durchschnittlich 250.000 ugandische Schilling (67 €), ein Mittelschullehrer etwa 450.000 (120 €).
Lehrer zählen damit zu den am schlechtesten bezahlten Staatsangestellten in der drittgrößten Wirtschaftsmacht Ostafrikas. Die etwa 160.000 Leher in dem Land fordern seit Jahren Lohnerhöhungen, ihren Forderungen wurde von der Regierung allerdings nie Beachtung geschenkt. Aber nicht nur der Lehrerstreik übt derzeit Druck auf die Regierung aus.
Auch das Aktionsbündnis Activists for Change, welches bereits die vergangenen Massenproteste organisiert hat, hat weitere Demonstrationen gegen gestiegene Benzin- und Lebensmittelpreise angekündigt. Ob daran auch wieder der Oppositionsführer Kizza Besigye teilnehmen wird, ist noch unklar. Besigye hatte während den Protesten im April und Mai unter starken Repressionen durch die Polizei zu leiden und wurde vielfach festgenommen.