Präsidentschaftswahl in Kap Verde

kapverde.gif Vier Kandidaten treten am Sonntag auf dem Inselstaat Kap Verde in der Wahl um das Präsidentenamt an. Pedro Pires, Präsident seit 2001, gibt sein Amt nach zwei Amtsperioden ab. Kap Verde gilt als eines der stabilsten und demokratischsten Länder Afrikas. Es wird mit einem friedlichen Machtwechsel gerechnet.

Am Sonntag finden auf dem Inselstaat Kap Verde Präsidentschaftswahlen statt. Vier Kandidaten treten für die Nachfolge des Präsidenten Pedro Pires an, der das Land über zehn Jahre lang regierte. Kap Verde zählt zu den innerstaatlich sichersten Ländern des afrikanischen Kontinents. Die demokratischen Strukturen auf Kap Verde gelten heute als gefestigt, obwohl dort erst 1990, nach Jahrzehnten marxistischer Diktatur, das Einparteiensystem aufgehoben wurde. Seither hat der Inselstaat eine enorme politische Wandlung erlebt und es wird auch bei diesen Wahlen um das Amt des Staatsoberhauptes mit einem spannungsfreien Wechsel der Macht gerechnet.

Die Sozialistische Afrikanische Unabhängigkeitspartei (PAICV), die bisher die Regierung stellte, hat mit Manuel Inocencio Sousa den ehemaligen Außenminister von Kap Verde als Spitzenkandidat zur Wahl angemeldet. Bei den Parlamentswahlen im Februar dieses Jahres erhielt die Partei die absolute Mehrheit der Wählerstimmen. Und das nicht ohne Grund, wenn man die Erfolge in der Wirtschaft des Landes betrachtet. Seit 2008 steht der Inselstaat Kap Verde nicht mehr auf der UN-Liste der wenig entwickelten Länder. Kap Verde hat eine der höchsten Wirtschaftswachstumsraten in ganz Afrika. Und auch der Human Development Index, der neben wirtschaftlichen auch soziale Komponenten in die Auswertung einschließt, ist in den letzten zehn Jahren signifikant gestiegen.

Als stärkster Konkurrent des Kandidaten der Regierungspartei gilt der Journalist und Kritiker der PAICN, Aristides Lima, der als Parteiloser bei den Wahlen antritt. Die größte Partei in der Opposition von Kap Verde ist die Bewegung für Demokratie (MPD). Mit ihrem Spitzenkandidaten, Jorge Carlos Fonseca, der genau wie Sousa bereits das Amt des Außenministers bekleidete, rechnet sich die MPD gute Chancen auf einen Wahlsieg aus. Fonseca konzentrierte sich in seinem Wahlkampf auf soziale Themen wie die Verbesserung der Situation der Frauen und der Jugend sowie einer Senkung der Arbeitslosigkeit in der Bevölkerung. Dass sich der Partei unabhängige Joaquim Monteiro gegen seine drei Kontrahenten durchsetzen könnte, wird dagegen als sehr unwahrscheinlich eingestuft.