Drei UN-Soldaten im Kongo getötet

kongo-demrep.gifIm Osten der Demokratischen Republik Kongo sind gestern drei indische Soldaten der UN-Friedensmission MONUSCO getötet und mindestens sechs verletzt worden. An dem Angriff auf das Lager der UN-Truppen waren nach ersten Informationen zwischen 50-60 Rebellen beteiligt, die hauptsächlich mit Macheten bewaffnet waren. Der Grund für den Angriff ist noch ungeklärt.

Etwa 50-60 Rebellen haben in der Nacht auf Mittwoch um etwa zwei Uhr Ortszeit das Lager der UN-Soldaten in Kirumba im Nord-Kivu angegriffen. Bei dem Angriff wurden drei indische UN-Blauhelme getötet und mindestens sechs weitere verletzt, drei davon schwer.

Die Rebellen waren mit Macheten und Speeren bewaffnet und konnten bei dem Angriff zwei Gewehre aus dem Lager stehlen. Der Angriff erfolgte unerwartet und die Rebellen flüchteten, als die Soldaten der UN-Friedensmission (MONUSCO) das Feuer eröffneten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte den Angriff scharf. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, forderte des Weiteren die Regierung der Demokratischen Republik Kongo auf, den Vorfall schnellstmöglich aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Das indische Militär und lokale Autoritäten vermuten hinter dem Anschlag in Kirumba die Mai-Mai, eine kongolesische Stammes-Miliz. Allerdings kommen auch viele andere Rebellengruppen für den Angriff in Frage. In der stark umkämpften Region des Ostkongo ist der Einfluss der staatlichen Zentralgewalt sehr gering, weshalb vor allem Rebellenführer und Warlords die Kontrolle über einzelne Regionen innehaben.

Da das Motiv für den Anschlag bisher unbekannt ist, dürfte sich die Suche nach den Tätern schwierig gestalten. Der Auftrag der UN-Friedensmission besteht im Schutz der lokalen Bevölkerung vor den Kampfhandlung. Ein aktives Eingreifen der Blauhelme in die Kämpfe findet nur statt, wenn diese direkt angegriffen werden.

Da die Regierung der Demokratischen Republik angekündigt hat, das Mandat für MONUSCO im kommenden Jahr nicht zu verlängern, wurden in den letzten Monaten bereits 1.700 UN-Soldaten abgezogen. An der MONUSCO Friedensmission sind insgesamt über 20.000 Blauhelme beteiligt, die aus 50 verschiedenen Ländern stammen.

An der UN-Friedensmission, die bereits vor zehn Jahren begann, sind momentan auch etwa 4.000 indische Soldaten beteiligt. Die drei getöteten Soldaten erhöhen die Zahl der getöteten MONUSCO-Soldaten auf insgesamt 34.