Sudans Präsident Bashir „bereit für Frieden“

sudan1.gifDer südafrikanische Ex-Präsident Thabo Mbeki ist als Mediator der Afrikanischen Union nach Khartum gereist, um dort Gespräche mit dem sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir zu führen. Ziel der Gespräche ist es, die Regierungen des Sudan sowie des Südsudan wieder an den Verhandlungstisch zu bringen und ein erneutes Ausbrechen des Bürgerkrieges zu verhindern. Vergangenen Monat kam es zwischen den beiden Ländern entlang der Grenze zu teils heftigen Gefechten.

Sudans Präsident Omar al-Bashir hat sich dazu bekannt, dass er einen anhaltenden Frieden mit dem verfeindeten Nachbar, dem Südsudan, will. Dazu müsse jedoch die Sicherheit der eigenen Landsleute gewährleistet werden, weshalb er von der Regierung in Juba, der Hauptstadt des Südsudan, forderte, dass sie ihre Unterstützung der Rebellen in den Grenzregionen einstellt und auch selbst keine grenzübergreifenden Angriffe mehr durchführt.

Seinen Willen zum Frieden bekundete al-Bashir bei Gesprächen mit Thabo Mbeki, der als Mediator der Afrikanischen Union zwischen den zwei Konfliktparteien vermittelt. Der ehemalige südafrikanische Präsident führte am Samstag in Khartum Gespräche und wird nächsten Freitag in Juba erwartet. Nachdem Verhandlungen über offene Streitfragen vergangenen Monat gescheitert waren und es entlang der Grenze zu teils schweren Gefechten gekommen war, soll Mbeki nun versuchen, die beiden Parteien wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.

Der Sudan wirft dem südlichen Nachbarn, der im Juli vergangenen Jahres nach Jahrzehnten des Bürgerkrieges seine Unabhängigkeit erhalten hat, vor, Rebellen in den nördlich der Grenze gelegenen Provinzen South Kordofan und Blue Nile zu unterstützen. Der Süden leugnet indes jegliche Unterstützung dieser sudanesischen Volksbefreiungsbewegung im Norden (SPLM-N) und wirft dem Norden im Gegenzug vor, Rebellen südlich der Grenze mit Waffen zu versorgen.

Als Bedingung für einen anhaltenden Frieden nannte al-Bashir gegenüber Mbeki das Ende aller Angriffe des Südsudan auf sudanesisches Territorium. Vergangenen Monat hatte die Armee des Südens das grenznahe Heglig-Ölfeld besetzt, und einen Rückzug der Truppen erst auf Druck des UN-Sicherheitsrates durchgeführt. Die Regierung in Juba erklärte jedoch, dass sie die Region um Heglig zu Zwecken der Selbstverteidigung besetzt habe, da im Vorfeld Angriffe des Nordens auf den Süden stattgefunden hätten. Darüber hinaus habe der Sudan wiederholt Luftangriffe auf Städte südlich der Grenze durchgeführt, Vorwürfe, die man in Khartum abstreitet.

Die Vereinten Nationen haben die beiden Staaten dazu aufgerufen, Fragen der genauen Grenzziehung, der Unterstützung der Rebellen und andere offene Streitpunkte innerhalb der nächsten drei Monate zu klären. Sollte dies nicht geschehen, hat die UN Sanktionen angedroht. Der Sudan hat angekündigt, seine Truppen nicht aus den umstrittenen Grenzgebieten abzuziehen, bis ein man sich auf einen einheitlichen Grenzverlauf geeinigt hat. Mbeki bestätigte allerdings, dass Präsident Bashir dazu bereit sei, eine zehn Kilometer breite Pufferzone einzurichten.