In der kenianischen Hafenstadt Mombasa kommt es bereits den zweiten Tag in Folge zu Krawallen islamischer Jugendlicher, die wegen der Ermordung des radikal-islamistischen Predigers Aboud Rogo Mohammed empört sind. Bei den Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften ist gestern eine Person getötet worden und heute mindestens zwei weitere, als eine Handgranate auf Polizisten geschmissen wurde.
Den zweiten Tag in Folge kam es heute in der kenianischen Hafenstadt Mombasa zu Zusammenstößen zwischen muslimischen Jugendlichen und der Polizei. Wie die Sicherheitskräfte am Nachmittag bekannt gaben, wurden bei einem Anschlag mit einer Handgranate mindestens zwei Personen getötet und 16 verletzt. Eines der Opfer war ein Polizist, das andere ein Zivilist.
Auslöser der Unruhen war die Ermordung des radikal-islamistischen Predigers Aboud Rogo Mohammed. Der Geistliche, der von den USA und den Vereinten Nationen wegen seiner Unterstützung der in Somalia ansässigen al-Shabaab Miliz im Juli mit Sanktionen belegt worden war, war gestern auf offener Straße erschossen worden.
In der Folge protestierten hunderte Menschen gewaltsam auf den Straßen der, bei Touristen beliebten, Hafenstadt. Einige der Demonstranten sprachen von einer „gezielten Hinrichtung“ durch die Sicherheitsbehörden, da diesen den Prediger als Terrorist eingestuft hätten. Bei den Auseinandersetzungen wurde gestern eine Person getötet.
Heute warfen die, vornehmlich jugendlichen, Demonstranten mit Steinen auf Polizisten und Ladenbesitzer berichten von Plünderungen ihrer Geschäfte. Hotelbesitzer spüren die Auswirkungen der Straßenkämpfe schon jetzt enorm, was auch auf die Wirtschaft Auswirkungen haben wird. Der Tourismussektor ist eine der wichtigsten Einnahmequellen in der Stadt und ist aufgrund der sich häufenden Entführungen westlicher Reisender bereits geschwächt.
Die radikal-islamistische al-Shabaab Miliz, die auch für die Entführungen verantwortlich ist und von Somalia aus die gesamte Region zu destabilisieren sucht, begrüßten die Unruhen. Die mit al-Qaida in Verbindung stehende Gruppe sprach von eine „Hexenjagd“ der kenianischen Behörden gegen alle Muslime im Land und rief die Menschen dazu auf, ihre Religion mit allen Mitteln gegen die Ungläubigen zu verteidigen.
Islamische Geistliche in Kenia verurteilten die Gewalt und versuchten zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Kenias Premierminister Raila Odinga rief die Bevölkerung zu Ruhe auf und warnte eindringlich vor einem interreligiösen Konflikt zwischen Christen und Muslimen.