Uganda: Mörder von David Kato zu 30 Jahren Haft verurteilt

uganda.gifDer Ugander Enock Nsubuga, der vor Gericht gestanden hat, den Menschenrechtler David Kato mit einem Hammer erschlagen zu haben, ist zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Der 46-jährige David Kato hat jahrelang in seinem Heimatland gegen die Diskriminierung von Homosexuellen gekämpft. In Uganda ist Homosexualität illegal und wird mit Gefängnis bestraft, da sie als unchristlich und unafrikanisch gilt.

Der Mörder des ugandischen Menschenrechtsaktivisten David Kato, der sich aktiv für die Rechte Homosexueller in seinem Land einsetzte, ist heute von einem Gericht nahe der Hauptstadt Kampala zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Wie die lokale Tageszeitung Daily Monitor berichtet, hatte der Mann gestanden, Kato am 26. Januar mit einem Hammer angegriffen zu haben.

Der Täter Enock Nsubuga behauptete vor dem Gericht in Mukono, das etwa 20 Kilometer östlich der Hauptstadt liegt, aber auch, zuvor von seinem Opfer sexuell belästigt worden zu sein. Der 46-jährige David Kato, der einer der bekanntesten Kämpfer für die Legalisierung der Homosexualität in Uganda war, war am 26. Januar vor seinem Haus angegriffen worden und erlag noch auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Tat machte weltweit Schlagzeilen und führte zu heftiger Kritik am Umgang mit Schwulen und Lesben in dem ostafrikanischen Land. Homosexualität ist in Uganda, wie auch in vielen anderen afrikanischen Ländern, ein Tabu und steht unter Strafe. Homosexuelle Handlungen sind in insgesamt 37 Ländern des Kontinents illegal und gelten dort als unchristlich sowie unafrikanisch.

In Uganda trauen sich nur wenige Männer und Frauen offen zu ihrer Homosexualität zu stehen, da sie Gefängnisstrafen, öffentliche Diskriminierung und Jobverlust fürchten. Im Oktober 2009 wurde im ugandischen Parlament sogar ein Gesetzentwurf eingebracht, der die Todesstrafe für Schwule und Lesben vorsah, die „wiederholt straffällig“ geworden sind. Aufgrund von internationalem Druck und der Androhung einiger Geberländer ihre finanzielle Unterstützung zu streichen, wurde der Gesetzentwurf wieder gestrichen.

Zusätzlich an Brisanz gewann die Ermordung David Katos dadurch, dass eine Zeitung in Uganda im Monat vor seiner Ermordung einen reißerischen Artikel gegen Homosexuelle veröffentlicht hatte. Die Zeitung präsentierte zahlreiche Bilder von – ihrer Meinung nach – Schwulen und Lesben gemeinsam mit den Adressen der Betroffenen unter der Unterschrift „Hang them!“ („Hängt sie!“). Auch Katos Foto war auf der Titelseite zu sehen. Nach seiner Ermordung behauptete die Polizei, Nsubuga sei ein Dieb gewesen und die Tat stehe in keiner Verbindung zu Katos Arbeit als Verfechter der Rechte Homosexueller.