Neu im Kino: „Ein Mann der schreit“

tschad.gif Am Donnerstag den 7. April startet der Film „Un Homme qui crie – Ein Mann der schreit“ in den deutschen Kinos. Auf wunderbar poetische und ruhige Weise erzählt der aus dem Tschad stammende Regisseur eine Vater-Sohn-Geschichte jenseits westlicher Klischees über Afrika. Ein sehr empfehlenswerter Film, der dem Kinobesucher ein Land näherbringt, das sonst nur wenig Aufmerksamkeit erhält.

Mehrfach wurde der Film „Un Homme qui crie – Ein Mann der schreit“ im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er bei den Filmfestspielen in Cannes 2010 den Großen Preis der Jury. Ab Donnerstag, den 7. April, ist der Film des Regisseurs Mahamat-Saleh Haroun aus dem Tschad in den deutschen Kinos zu sehen.

Es ist eine Geschichte über einen Vater und seinen Sohn und über Veränderungen, mit denen der Mensch im Laufe seines Lebens zu kämpfen hat. Der Film erzählt über das alltägliche Leben in einem von Bürgerkrieg erschütterten Land und die Herausforderungen, die soziale Unsicherheit mit sich bringen. „Ein Mann der schreit“ ist ein bewegendes, manchmal trauriges und manchmal witziges, in jedem Fall aber beeindruckendes Drama, das nachdenklich stimmt und das dem deutschen Kinobesucher ein Land und dessen Kultur näher bringt, über das hier nur wenig bekannt ist.

Der Film zeigt das Leben im zentralafrikanischen Tschad auf eher unspektakuläre Weise. Der Zuschauer erhält einen Einblick in den Alltag auf den Straßen der Hauptstadt N`Djamena. „Ein Mann der schreit“ besticht durch seine Ehrlichkeit, das Leben der Menschen authentisch darzustellen. Es ist ein leiser Film mit aussagekräftigen Bildern. Die teilweise langen Einstellungen ohne Dialoge sind für manchen Zuschauer zu Beginn vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Mahamat-Saleh Haroun erzählt die Geschichte auf seine ganz persönliche Weise, jenseits von Effekthascherei. Die typischen afrikanischen Kulissen von endlosen Savannen und wilden Tieren lässt der Film gänzlich außen vor. „Ein Mann der schreit“ ist ein Drama, das keine westlichen Klischees über Afrika bedient.

Der Regisseur Mahamat-Saleh Haroun wurde 1961 im Tschad geboren und lebt heute in Paris. In Frankreich studierte er Film und Journalismus. Bereits sein erster Kinofilm „Bye Bye Africa“ war ein großer Erfolg, der mehrfach ausgezeichnet wurde. Der Film erzählt die Geschichte eines Flüchtlings aus dem Tschad, der nach jahrelanger Abwesenheit zurück in seine Heimat kehrt. Seinen Durchbruch erzielte Mahamat-Saleh Haroun mit seinem Drama „Abouna – Der Vater“.