Bei einem Angriff auf den Flughafen von Somalias Hauptstadt Mogadischu kamen gestern mindestens zehn Menschen ums Leben. Die radikalislamistische al-Shabaab bekannte sich laut AFP bereits zu diesem Anschlag. Seit einigen Wochen versucht die Gruppierung verstärkt das Gebiet um Mogadischu unter ihre Kontrolle zu bringen.
Die Lage in Somalias Hauptstadt Mogadischu spitzt sich weiterhin zu. Bereits seit mehreren Wochen wird in den Medien von einer drastischen Verschlechterung der Sicherheitssituation vor Ort berichtet. Straßenkämpfe zwischen dem somalischen Militär und der radikalislamischen Gruppierung al-Shabaab fordern immer mehr Todesopfer. Nach Angaben der UN wurden allein in den vergangenen zwei Wochen etwa 230 Zivilisten in Mogadischu Opfer der Kämpfe. Erst letzten Monat starben bei einem Angriff der al-Shabaab auf ein Hotel in Mogadischu mindestens 32 Menschen, darunter vier Mitglieder der somalischen Regierung.
Gestern kam es am Flughafen der Hauptstadt erneut zu einem schwerwiegenden Zwischenfall, der den ersten Angaben in den Medien zufolge mindestens zehn Menschen das Leben kostete, darunter mindestens zwei Mitgliedern der Friedenstruppen der Afrikanischen Union, die im Flughafengelände von Mogadischu stationiert sind. Die Angaben zum Hergang des Attentats sind bisher noch nicht vollständig aufgeklärt. Teilweise berichten Augenzeugen von einer Autobombe, die gezündet wurde, als eines der beiden von Extremisten gelenkten Fahrzeuge den bewachten Haupteingang des Flughafens erreichte. Andere Anwesende am Ort des Geschehens gehen davon aus, dass das Vehikel von Soldaten der Friedenstruppen beschossen wurde und es daraufhin zur Explosion kam.
Im Anschluss an die Detonation eröffneten fünf weitere Angreifer aus dem zweiten Fahrzeug mit Schusswaffen das Feuer. Nach Angaben der Presseagentur AFP sprengte sich außerdem einer der Angreifer mit einer Sprengstoffweste selbst in die Luft. Alle fünf Angreifer kamen ums Leben. Weiterhin wurden bei dem Angriff zwei somalische Frauen getötet, die sich ebenfalls am Eingang des Flughafengeländes aufhielten. Die al-Shabaab bekannte sich bereits gestern im Internet zu dem Selbstmordanschlag, wie die AFP berichtet.
Seit Ende letzten Monats versucht die sich zum Terrornetzwerk al Kaida bekennende Gruppierung verstärkt, die Hauptstadt Somalias unter seine Kontrolle zu bringen. Das Gebiet um Mogadischu im Südwesten des Landes ist das einzige, das bisher noch unter dem Einfluss der international anerkannten Übergangsregierung Somalias steht. Nach den neuesten Vorkommnissen rückt ein Ende des mittlerweile bereits über zwanzig Jahre dauernden Bürgerkrieges in Somalia erneut in weite Ferne.