Ein kenianisches Mitglied der in Somalia ansässigen al-Shabaab Milizen ist heute in Kenia zu lebenslanger Haft verurteilt worden, nachdem er sich zu den mit Handgranaten verübten Anschlägen in Nairobi Anfang der Woche bekannt hat. Zeitgleich kam es entlang der Grenze zu ersten Kampfhandlungen zwischen kenianischen Soldaten und al-Shabaab Kämpfern.
Der Kenianer Elgiva Bwire Oliacha, auch bekannt als Mohamed Seif, ist von einem Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Mann hatte sich schuldig bekannt, Anfang der Woche Anschläge mit Handgranaten auf eine Bushaltestelle sowie eine Bar in der kenianischen Hauptstadt Nairobi verübt zu haben, bei denen ein Mensch getötet und über 20 verletzt wurden.
Oliacha, der Mitglied der in Somalia ansässigen al-Shabaab Milizen ist, zeigte sich unbeeindruckt von der Strafe und sagte aus, dass er nichts bereue. Für seine Mitgliedschaft in der Terrororganisation erhielt er weitere 15 Jahre Haft und zudem wegen illegalem Waffenbesitzes noch dazu sieben Jahre.
Erst gestern haben die al-Shabaab Rebellen, die auch für etliche Entführungen in Kenia verantwortlich gemacht werden, zu weiteren Anschlägen in Kenia aufgerufen. Kenianische Soldaten befinden sich seit knapp zwei Wochen jenseits der Grenze auf somalischen Territorium, um dort die radikal-islamistische Sekte zu bekämpfen.
Diesbezüglich kam es Berichten zufolge heute etwa 60 Kilometer nördlich der Grenze zu Kampfhandlungen zwischen Soldaten und Rebellen. Kenianische Truppen wurden demnach aus einem Hinterhalt angegriffen, als sie sich auf der Straße Richtung Kismayo – einem für al-Shabaab wichtigen Hafen im Südosten Somalias – befanden.
Ein Sprecher des Militärs teilte mit, dass neun Milizen getötet und zwei Soldaten verwundet wurden. Al-Shabaab bestreitet diese Zahlen und spricht von 20 gefallenen Soldaten und der Sprecher der Organisation kündigte an, dass dies erst der Anfang der Kämpfe gewesen sei.
Die radikal-islamistischen al-Shabaab Milizen kontrollieren weite Teile Somalias, lediglich die Hauptstadt Mogadischu ist aufgrund der Präsenz von etwa 9.000 Soldaten der Afrikanischen Union noch zu einem Großteil in Hand der Regierung. Eine britische Touristin, zwei spanische Mitarbeiter und ein kenianischer Fahrer einer Hilfsorganisation, die alle in Kenia entführt wurden, befinden sich noch in der Hand der Rebellen.
Die al-Shabaab Milizen sollen auch mit der Terrororganisation al-Qaeda in Verbindung stehen, weshalb auch die USA auf sie geworfen haben. Von einer Basis in Äthiopien aus haben die USA begonnen, mit unbemannten Drohnen die Bewegungen der Kämpfer zu überwachen. Ein Sprecher des Militärs betonte jedoch, dass die Drohnen unbewaffnet seien und lediglich der Aufklärung und Überwachung dienen sollen.