Kämpfe um Weideland und Wasser im Norden Kenias

kenia.gifDas östliche Afrika wird zur Zeit von einer schweren Dürre in Atem gehalten, das Internationale Rote Kreuz meldet erste Todesfälle aus dem Norden Kenias. In dieser Region sind die Auswirkungen der Dürre besonders heftig, weshalb es dort am Samstag auch zu Kämpfen zwischen Angehörigen verschiedener Stämme kam, die sich um Weideland und Wasserquellen drehten. Mindestens zehn Menschen wurden getötet.

Wie die kenianische Polizei berichtet, sind bei Auseinandersetzungen über Weideland und Wasserquellen im Norden Kenias am Samstag mindestens zehn Menschen getötet worden. Zurückzuführen sind die Kämpfe auf die schwerste Dürre seit 15 Jahren, die das östliche Afrika derzeit heimsucht und aufgrund derer viele Menschen vom Hungertod bedroht sind.

Die Sicherheitskräfte und lokale Stammesoberhäupter bestätigten, dass es an der Grenze zwischen der Isiolo und der Samburu Region im Norden Kenias zu Kämpfen kam. Das Gebiet ist von der langanhaltenden Trockenheit besonders betroffen und auch in den vergangenen Jahren kam es bereits wiederholt zu tödlichen Streitigkeiten über Ressourcen wie Land und Wasser.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge gingen die Kämpfe von Stammesmitgliedern der Samburu aus, die Viehhirten der Somali und Borana überfielen. Marcus Ochola, der stellvertretende Polizeichef der Region teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass sechs Gefolgsleute der Samburu und vier Viehhirten getötet worden seien. Andere Quellen sprechen von gleichen Opferzahlen auf beiden Seiten. Da die Kämpfe noch immer andauern und viele Menschen verletzt wurden, ist es wahrscheinlich, dass die Opferzahlen noch weiter steigen.

Bei Zusammenstößen im Mai diesen Jahres wurden 20 Menschen getötet, nachdem es zu Kämpfen zwischen äthiopischen und nordkenianischen Stammesangehörigen gekommen war. In Reaktion darauf verstärkten die beiden Länder ihre Bemühungen, die gemeinsame Grenze in dem abgelegenen Gebiet stärker zu überwachen.

Die schwere Dürre im Nordosten Kenias hat bereits mehrere Menschenleben gefordert und das Internationale Rote Kreuz sowie Ärzte in der Region warnen davor, dass die Zahl der Todesopfer, die an den Folgen des Hungers sterben, in den nächsten Wochen stark steigen könnten.

Auch im benachbarten Tansania sind die Auswirkungen der Dürre deutlich zu spüren. Die staatliche Energiebehörde sah sich gezwungen, eine tägliche, 12-stündige Abschaltung der Stromversorgung umzusetzen, da die Energiereserven knapp werden. Tansania ist stark von Wasserkraft abhängig und der Wasserstand in den meisten Stauseen hat mittlerweile ein kritisches Niveau erreicht.