Gambias Präsident im Amt bestätigt

gambia.gifYahya Jammeh ist mit 72 Prozent der Stimmen als Präsident Gambias wiedergewählt worden. Die Kandidaten der Opposition erreichten 17 bzw. 11 Prozent. Der zum vierten Mal wiedergewählte Präsident gab sich schon im Vorfeld äußerst siegessicher. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft hat keine Wahlbeobachter nach Gambia geschickt, mit der Begründung, dass die Opposition dort unter schweren Repressionen zu leiden hat und eine freie sowie faire Wahl nicht möglich sei.

Gambias Präsident Yahya Jammeh ist bei der gestrigen Präsidentschaftswahl zum vierten Mal im Amt bestätigt worden. Nach der Auszählung eines Großteils der Stimmen teilte die Nationale Unabhängige Wahlkommission am frühen Abend mit, dass Jammeh mit 72 Prozent der Stimmen bereits im ersten Wahlgang die Abstimmung für sich entschieden hat.

Die Herausforderer der Oppositionsparteien, Ousainou Darboe und Hamat Bah erreichten 17 bzw. 11 Prozent. Boh der als unabhängiger Kandidat ins Rennen gegangen war, wurde von einem Bündnis aus vier Oppositionsparteien unterstützt. Der Vorsitzende der Wahlkommission, Mustapha Carayol, teilte darüber hinaus mit, dass die Wahlbeteiligung bei 83 Prozent gelegen hat.

Ein Sieg des 46-jährigen Jammeh, der sich 1994 unblutig an die Macht geputscht hat, war von Analysten bereits erwartet worden. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS hatte im Vorfeld angekündigt, keine Wahlbeobachter nach Gambia zu entsenden, da das politische Klima im Land von vorne herein keine freien und fairen Wahlen zulasse und die Opposition unter schweren Einschüchterungen und Repressionen zu leiden habe.

Der gambische Präsident gab sich vor der Wahl schon zuversichtlich und erklärte, dass er erwarte mit einer überwältigenden Mehrheit zu gewinnen. Als Grund dafür sieht er seine politischen Leistungen. Nach eigener Aussage habe er in 17 Jahren mehr Entwicklung erreicht, als die Briten während der 400 Jahre dauernden Präsenz in dem Land erreicht hätten.

Zu sehen ist von dieser vermeintlichen Entwicklung jedoch nicht viel. Das Durchschnittseinkommen in Gambia liegt bei einem US-Dollar und die Analphabetenrate zählt zu höchsten weltweit. Aus diesem Grund wird in Gambia auch nicht mit Stimmzetteln sondern mit kleinen Glasmurmeln abgestimmt. Jeder Wähler muss seine Kugel in eine mit dem Foto des Kandidaten gekennzeichnete Blechtonne werfen. Mehrfachabstimmungen werden durch eine Klingel im inneren der Tonne verhindert, die durch das Einwerfen der Kugel ausgelöst wird.

Bereits vergangenen Juli hatte Präsident Jammeh verlautbart, dass ihn weder eine Wahl noch ein Putsch aus dem Amt werfen könnten, da er mit göttlicher Unterstützung regiere. Für Schlagzeilen sorgte auch eine Erklärung des Herrschers 2007, als Jammeh verkündete, eine Kräutermischung zur Heilung von AIDS entwickelt zu haben – wirksam allerdings nur Donnerstags.