Swasiland: Unterstützt Coca-Cola König Mswati?

swasiland.gifImmer mehr Menschen in dem kleinen Königreich Swasiland üben Kritik an ihrem Monarchen und fordern eine Demokratisierung, besonders seit das Land in finanzielle Schieflage geraten ist. Aktivisten der Demokratiebewegung haben nun der Coca-Cola Company vorgeworfen, König Mswati III. zu unterstützen und auf diese Weise den Demokratisierungsprozess auszubremsen. Der multinationale Konzern bestreitet die Vorwürfe.

Aktivisten der swasiländischen Demokratiebewegung haben den Getränkehersteller Coca-Cola dazu aufgefordert, die Unterstützung für den Monarchen Swasilands, König Mswati III., umgehend einzustellen. Die Coca-Cola Company, einer der wichtigsten Investoren in dem kleinen südafrikanischen Land, bestreitet, den König in irgendeiner Form zu unterstützen.

Der multinationale Konzern hatte seine Produktion 1987 von Südafrika nach Swasiland verlegt, nachdem Sanktionen gegen das in zur damaligen Zeit in Südafrika herrschende Apartheid-Regime verhangen worden waren. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Coca-Cola erwirtschaftet werden.

Das Unternehmen mischt sich eigenen Aussagen zufolge nicht in die Politik der Länder ein, in denen es aktiv ist. Coca-Cola erklärte zudem bezogen auf Swasiland, dass der König weder Dividenden noch Profite beziehe und dass das Land im Gegenzug aber enorm von der Präsenz des Getränkeriesen profitiere.

Die Aktivisten der Demokratiebewegung werfen dem Global Player vor, mit dem absoluten Monarchen zu sympathisieren und auf diese Weise Bemühungen einer Demokratisierung der letzten absoluten Monarchie in Afrika im Wege zu stehen. Die Coca-Cola Company hat kürzlich dem König mit ganzseitigen Anzeigen in den staatlichen Zeitungen zum Geburtstag gratuliert.

Handlungen dieser Art werden von Lucky Lukehele, einem Aktivisten des Solidaritätsnetzwerkes von Swasiland als Beweis für die Unterstützung gedeutet. Lukehele fordert, dass Coca-Cola und andere große Unternehmen in dem Land anfangen sollten, die Demokratiebewegung und somit die Masse der Bevölkerung zu unterstützen.

König Mswati III. genießt traditionell in Swasiland hohen Respekt. Seit einigen Jahren bröckelt dieser Rückhalt jedoch immer mehr, besonders seit Swasiland in finanzielle Nöte geraten ist. Der König, der politische Parteien verboten hat, macht dafür die globale Finanzkrise verantwortlich. Viele Gegner des Monarchen sehen das Problem allerdings eher in der verschwenderischen Lebensweise Mswatis, der dreizehn Ehefrauen hat und gerne dem Luxus frönt.

Der große Nachbar Südafrika hat zur Überwindung der finanziellen Krise einen Kredit in Höhe von 355 Millionen US-Dollar angeboten, den Swasiland bisher jedoch ausgeschlagen hat, da er an politische und wirtschaftliche Reformen geknüpft ist.