Ostafrika: Afrikanische Union beschließt Geberkonferenz

somalia.gif Für kommende Woche hat die Afrikanische Union eine Geberkonferenz für die von der Dürrekatastrophe in Ostafrika betroffenen Menschen angekündigt. Der afrikanischen Staatengemeinschaft wurden mangelnde Hilfeleistungen für die verheerende Situation auf ihrem Kontinent vorgeworfen. Tatsächlich ist bisher unklar, wie die benötigten 2,5 Milliarden US-Dollar zusammenkommen sollen.

Das Leid in Ostafrika wird jeden Tag größer. Die internationale Hilfsmaschinerie ist zwar mittlerweile endlich in Gang gekommen, dennoch sterben täglich unzählige Menschen an den Folgen der Dürre in der Region. Nach Angaben der Vereinten Nationen liegt die Opferzahl derzeit bereits bei mehreren zehntausend Menschen. Hunderttausende weitere Todesopfer werden noch zu beklagen sein, wenn es nicht gelingt, die Menschen in den betroffenen Ländern zu helfen, so eine Sprecherin der UN-Nothilfekoordination.

Doch wie soll diese Hilfe aussehen und vor allem, woher soll sie kommen? Die Afrikanische Union (AU) hat in Folge der Kritik an der mangelnden Unterstützung anderer afrikanischer Länder für die Opfer der Dürrekatastrophe in Ostafrika für kommende Woche eine Geberkonferenz des Staatenbündnisses angekündigt. Diese soll am Dienstag den 9. August in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba stattfinden. Erastus Mwencha, stellvertretender Vorsitzender der AU, hat alle afrikanischen Regierungen dazu aufgefordert, Hilfsmöglichkeiten für die von der Katastrophe betroffenen Länder zu überprüfen.

Die Summe, die die Afrikanische Union bisher für die Linderung der Not am Horn von Afrika gespendet hat, erscheint angesichts der Tatsachen tatsächlich lächerlich. Gerade einmal 500,000 US-Dollar beträgt die Spende der afrikanischen Staatengemeinschaft. Benötigt werden nach Angaben der UN allerdings rund 2,5 Milliarden US-Dollar, um die 12 Millionen Menschen in der Region vor dem Hungertod zu bewahren. Die Vereinten Nationen selbst haben bisher etwa eine Milliarde US-Dollar zugesichert. Wo der Rest herkommen soll, ist ungewiss. Und die Versorgung in den Flüchtlingscamps in Somalia, Kenia und Äthiopien ist in vielen Fällen jetzt schon gefährdet, wie Hilfsorganisationen vor Ort berichten.

Besonders dramatisch ist die Lage nach wie vor im Süden Somalias. Hier ist die existenzielle Not am größten und gleichzeitig die Versorgung der hilfsbedürftigen Menschen von außen am schwierigsten. Die Truppen der Afrikanischen Union lieferten sich in der Hauptstadt Mogadischu auch in den letzten Tagen immer wieder Gefechte mit Milizen der islamistischen Gruppierung al-Shabaab. Als wäre all das nicht schlimm genug, lässt auch der einst so ersehnte und nun so zerstörerische Regen in Somalia nicht nach. Viele Notunterkünfte für Flüchtlinge stehen unter Wasser. Die Menschen verlieren dadurch nicht nur ihre notdürftig errichteten Unterkünfte aus Plastikplanen und Pappe, ihnen drohen neben dem Hunger nun auch vermehrt lebensbedrohliche Krankheiten.