Der Thailänder Chumlong Lemtongthai ist von einem südafrikanischen Gericht zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll der Anführer eines international agierenden Schmugglerringes gewesen sein, der im großen Stil Nashörner illegal geschossen und deren Hörner aus dem Land geschafft hat. Aufgrund der steigenden Nachfrage aus dem asiatischen Raum hat die Wilderei in Südafrika wieder rasant zugenommen, insbesondere, da mit einem Kilogramm Horn bis zu 65.000 US-Dollar verdient werden können.
Ein südafrikanisches Gericht hat den thailändischen Staatsbürger Chumlong Lemtongthai zu einer Hafststrafe von 40 Jahren verurteilt. Lemtongthai soll nach Ansicht des Gerichtes der Anführer eines international agierenden Schmugglerringes gewesen sein, der sich auf die illegale Jagd von Nashörnern spezialisiert hatte. Die Hörner der illegal geschossenen Tiere wurden im großen Stil nach China, Thailand, Vietnam und Laos verschifft.
In Südafrika lebt ein Großteil der weltweit noch lebenden Nashornpopulation. Die Anzahl der stark bedrohten Tiere sinkt aber aufgrund der zunehmenden Wilderei kontinuierlich. Die südafrikanische Regierung versucht den Schutz der Nashörner mittlerweile sogar schon mit dem Einsatz von Soldaten sicherzustellen. Auch die drastische Strafe von 40 Jahren gegen den thailändischen Wilderer soll eine abschreckende Wirkung erzielen.
Justizminister Jeff Radebe sprach von einer „angemessenen Strafe“. Jo Shaw, der Nashornbeauftragte des WWF-Südafrika, begrüßte das Urteil ebenfalls. Shaw hob hervor, dass insbesondere die Festnahme und Verurteilung der Drahtzieher und Hintermänner des Millionengeschäftes wichtig sei. Die Hörner der Tiere erzielen auf den Schwarzmärkten Asiens Rekordpreise: Für ein Kilo gemahlenes Horn werden bis zu 65.000 US-Dollar gezahlt – damit sind die Hörner wertvoller als Gold.
Das Pulver wird in Asien zu medizinischen Produkten weiterverarbeitet, denen eine krebsheilende und potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird – medizinische Beweise dafür gibt es nicht. Da seit 2007 die Nachfrage rasant gestiegen ist, hat auch die Wilderei in Südafrika wieder schlagartig zugenommen. Allein in diesem Jahr wurden bis jetzt 455 Nashörner illegal geschossen, 2011 waren es 448.
Unter strengen Auflagen ist es Jagdtouristen in Südafrika erlaubt, einzelne Nashörner zur Trophäenjagd zu schießen. Chumlong Lemtongthai gab vor Gericht zu, mehreren Ausländern jeweils 800 US-Dollar gezahlt zu haben, damit diese vor illegal geschossenen Nashörnern mit Gewehren posieren. Die mehr als 50 Hörner wurden anschließend als Trophäen deklariert und an ein Export-Import Unternehmen in Laos verschickt.
Dem Gericht lag auch ein Vertrag vor, demnach Chumlong 2011 mit dem südafrikanischen Besitzer eines Jagdreservates ein Abkommen über 50 weitere Hörner getroffen hat – Straßenverkaufswert: 20 Millionen US-Dollar. Seit Anfang des Jahres wurden in Südafrika 222 Personen wegen Wilderei und damit in Zusammenhang stehenden Verbrechen verhaftet. Darunter sind auch einige Farmbesitzer und Nationalparkwächter, die sich von den enormen Gewinnaussichten korrumpieren haben lassen.