Ghana: Kaufhaus eingestürzt – mindestens neun Tote

ghana.gifIn Ghanas Hauptstadt Accra ist ein mehrstöckiges Einkaufszentrum eingestürzt und hat über 70 Personen unter sich begraben. Nach Auskunft der Polizei wurden bisher neun Leichen geborgen und 69 Überlebende gerettet; wie viele Menschen sich noch unter den Trümmern befinden ist unklar. Ebenfalls unklar ist die Ursache für den Einsturz des Kaufhauses. Ersten Berichten zufolge soll das Fundament strukturelle Schwächen aufgewiesen haben.

In einem Vorort der ghanaischen Hauptstadt Accra ist am Mittwoch ein vierstöckiges Kaufhaus eingestürzt und hat zahlreiche Menschen unter sich begraben. Die genaue Anzahl der Verschütteten ist unbekannt, aber bisher konnten 69 Personen lebend aus den Trümmern gerettet und neun Menschen nur noch Tod geborgen werden. Mit Hochdruck versuchen die Retter weitere Überlebende zu bergen. Angaben von Augenzeugen zufolge sollen auch noch zwei schwangere Frauen unter dem Schutt gefangen sein.

Ghanas Präsident John Dramani Mahama brach eine Wahlkampfreise – er möchte im Dezember wiedergewählt werden – im Norden des Landes ab und reiste noch am Mittwoch zur Unglücksstelle. Er kündigte an, dass es eine Untersuchung über die Ursachen des Einsturzes geben werde und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen würden.

Das Einkaufszentrum war erst Anfang des Jahres eröffnet worden und ersten Erkenntnissen zufolge sollen Sicherheitsstandards nicht erfüllt – und vermutlich von offizieller Seite auch nicht nachgeprüft – worden sein. Möglicherweise haben strukturelle Schwächen im Fundament den Zusammensturz verursacht. Die Bauvorschriften in Ghana sind eher locker geregelt und entsprechende Kontrollen lax. Präsident Mahama versprach, umgehend die Sicherheit weiterer mehrstöckiger Gebäude in der Stadt überprüfen zu lassen.

Im Laufe des heutigen Tages ist in Accra ein 18-köpfiges Expertenteam aus Israel eingetroffen, dass bei den Bergungsarbeiten helfen soll. Die Mannschaft ist mit speziellem Räumgerät und Spürhunden ausgestattet, damit weitere Überlebende möglichst schnell gefunden werden können. Nach Aussagen des Präsidenten sind darüber hinaus weitere 150 Israelis auf Abruf bereit, um nötigenfalls ein mobiles Krankenhaus am Unglücksort zu errichten.

Gemietet war das eingestürzte Gebäude von der indischen Einzelhandelskette Melcom Ltd., die in Ghana 20 Geschäfte betreibt. Melcom ließ am heutigen Donnerstag alle Geschäfte in der Hauptstadt geschlossen, um den Opfern der gestrigen Tragödie Respekt zu zollen.