Erstes Plakat mit Schwulen in Afrika

suedafrika1.gif Im April findet in Südafrika die Wahl zum „Mr. Gay World 2012“ statt. Um für dieses Event zu werben, wurde nun in Johannesburg ein überdimensionales Plakat aufgehängt, auf dem zwei schwule Männer zu sehen sind. In vielen afrikanischen Ländern werden Homosexuelle geächtet und verfolgt. Die Organisatoren bezeichneten die Veröffentlichung des Plakates also durchaus mit Recht als „historisch“.

18 mal 4,5 Meter ist es groß, das erste öffentlich ausgestellte Plakat in Afrika, auf dem zwei homosexuelle Männer zu sehen sind. Das Plakat befindet sich an einer der Hauptverkehrsstraßen in der südafrikanischen Metropole Johannesburg. Darauf zu sehen sind die beiden Gewinner des „Mr. Gay South“. Mit dem überdimensionalen Plakat soll für die Wahl zum „Mr. Gay World 2012“ geworben werden. Der Wettbewerb findet vom 4. bis 8. April dieses Jahres in Johannesburg statt.

Die Organisatoren des Wettbewerbs bezeichneten das Plakat als „historisch“. In vielen afrikanischen Ländern werden Homosexuelle bis heute nicht nur von der Gesellschaft geächtet sondern auch von der Justiz verfolgt. In 38 Ländern sind homosexuelle Handlungen unter Strafe gestellt. Im Sudan, in Mauretanien und in Nordnigeria wird Homosexualität sogar mit der Todesstrafe geahndet. Südafrika ist bei diesem Thema eine positive Ausnahme. Seit 2006 dürfen Homosexuelle hier sogar heiraten.

Bei der diesjährigen Wahl zum „Mr. Gay World“ werden voraussichtlich drei Kandidaten aus afrikanischen Ländern antreten. Darunter Robel Gizaw Hailu aus Äthiopien, Wendelinus Hamutenya aus Namibia und Lance Weyer aus Südafrika. Es ist das erste Mal, dass Afrikaner überhaupt an dem Wettbewerb teilnehmen, wie Coenie Kukkuk, der Afrika Direktor der Veranstaltung, den Medien in Erinnerung rief. Das sei eine starke Message an alle Homosexuellen in Afrika, so Kukkuk. Es gebe den Homosexuellen die Hoffnung, eines Tages offen und erfolgreich mit ihrer Sexualität in der Gesellschaft leben zu können.

Dass es bis dahin noch ein langer Weg ist, zeigt auch die Entscheidung von Taurai Zhanje aus Simbabwe, der vor wenigen Tagen seine Teilnahme am Wettbewerb absagte. Offenbar war der junge Mann in seiner Gemeinde angefeindet worden. Ein weiterer Grund für den Rücktritt könnte sein, dass vor Kurzem bekannt wurde, dass der erste Mr. Gay Namibia im letzten Jahr im Anschluss an seine Krönung tätlich angegriffen worden war.