Am Rande des UN-Klimagipfels in Durban, Südafrika, kam es zu friedlichen Protesten. Tausende Menschen forderten ein schnelleres Handeln gegen den Klimawandel. Die Proteste richteten sich hauptsächlich gegen die Haltung der USA und anderer reicher Länder, die wenig Kooperationsbereitschaft im Bereich Klimaschutz zeigen und damit die Verabschiedung eines gemeinschaftlichen Fahrplans hinauszögern.
Tausende Demonstranten versammelten sich anlässlich des Klimagipfels der Vereinten Nationen im Stadtzentrum von Durban, Südafrika, wo das Treffen seit Montag stattfindet. Die Demonstranten forderten ein schnelleres Handeln gegen den Klimawandel. Der Klimagipfel findet im Convention Center in Durban statt, das natürlich weitreichend gesichert wurde. Die Demonstranten ließen sich von den umfassenden Sicherheitsvorkehrungen jedoch nicht beeindrucken. Mit bunten Plakaten und lauten Sprechchören machten sie auf sich aufmerksam. An der Protestaktion waren Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt beteiligt.
Im Zentrum der Proteste stehen die westlichen Länder, die sich nach Meinung der Demonstranten nicht ausreichend mit der Problematik der Klimaerwärmung befassen. Ganz besonders Amerika kommt bei den Klimaschützern nicht gut weg. Die US-Regierung hatte sich schon 1997 geweigert, das Kyoto-Protokoll zur Reduktion der CO2-Emissionen zu unterzeichnen. Und das obwohl Amerika den weltweit höchsten CO2-Ausstoß vorweist. Auch ein mögliches Folgeabkommen, über das beim 17. Klimagipfel in Durban derzeit diskutiert wird, wird die USA allen internationalen Forderungen zum Trotz mit großer Wahrscheinlichkeit nicht unterzeichnen.
Fatal ist diese mangelnde Kooperation der USA beim internationalen Klimaschutz nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass auch einige weitere Megaländer wie zum Beispiel China und Brasilien ihre Handlungsbereitschaft rund ums Thema CO2-Reduktion von der Handlungsbereitschaft Amerikas abhängig machen. Wenn sich eine Wirtschaftsmacht wie die USA nicht für internationale Abkommen zum Klimaschutz verpflichtet, sehen sich einige große Schwellenländer ebenfalls von dieser Pflicht entbunden. Eine Reaktion, die sicher nachvollziehbar ist, gleichzeitig aber auch ein weiterer Grund, gegen die Haltung der USA zu protestieren, gerade in Bezug auf deren Vorbildcharakter als Wirtschaftsmacht.
Lord Prescott, der wesentlich an den Verhandlungen zum Kyoto-Protokoll beteiligt gewesen war, bezeichnete das Verhalten der USA, Kanadas und anderer Länder, die nicht bereits sind, ein Folgeabkommen zu unterzeichnen, bei einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur BBC als beschämend und heuchlerisch. Es sei eine Verschwörung gegen die Armen.