Die durchschnittliche Lebenserwartung im südlichen Afrika ist in den vergangenen Jahren moderat von 51 auf 52 Jahre für Frauen und von 49 auf 52 Jahre für Männer gestiegen. Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge ist diese langfristig positive Entwicklung auf die Entwicklung neuer Medikamente gegen HIV/Aids und den verbesserten Zugang für die Bevölkerung zu diesen Medikamenten zurückzuführen.
Einem am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen zufolge ist die Lebenserwartung in fast allen Ländern des südlichen Afrikas in den letzten Jahren konstant gestiegen. Nachdem die Lebenserwartung in den 1990er Jahren aufgrund von HIV/Aids massiv gesunken ist, steigt sie nun wieder langsam aber stetig an. Nichtsdestotrotz ist das südliche Afrika weltweit noch immer die einzige Region, in der die momentane Lebenserwartung unter der in den 1990er Jahren liegt.
Vor zwanzig Jahren lag die Lebenserwartung in den Ländern des südlichen Afrika, dazu zählen Namibia, Botswana, Lesotho, Swasiland und Südafrika, noch bei 64 Jahren für Frauen und 59 Jahren für Männer. Der HI-Virus, der sich in der Region explosionsartig ausbreitete, sorgte dafür, dass die Lebenserwartung dramatisch sank – aufgrund sozialer und gesellschaftlicher Faktoren waren Frauen davon besonders stark betroffen. Kurz nach der Jahrtausendwende wurden Frauen im Süden Afrikas durchschnittlich nur noch 51 Jahre alt, Männer 49.
In den Jahren 2005-10 stiegen die Werte nun wieder moderat an, auf aktuell 52 Jahre für Frauen und 51 für Männer. Die durchschnittliche Lebenserwartung verändert sich nur sehr langfristig, weshalb dieser Anstieg bereits als Erfolg gesehen wird. Die Abteilung für ökonomische und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen führt die positive Entwicklung auf den verbesserten Zugang der Bevölkerung zu antiretroviralen Medikamenten und die Optimierung der Aids-Medikamente zurück.
Im östlichen, zentralen und westlichen Afrika leiden ebenfalls viele Menschen unter dem HI-Virus, die Infektionsraten waren hier aber nie so hoch wie im südlichen Afrika. Auch in diesen Regionen des subsaharischen Afrikas ist die Lebenserwartung in den letzten Jahren aufgrund besserer medizinischer Versorgung in fast allen Ländern langsam aber sicher auf nunmehr 57 Jahre für Frauen und 54 Jahre für Männer gestiegen.
Noch immer leben allerdings zwei Drittel aller mit HIV-Infizierten Menschen im Afrika südlich der Sahara. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Infektionsraten zwischen 2001 bis 2009 in 22 Ländern um mehr als ein Viertel zurückgegangen ist. In Südafrika sind etwa 5,9 Millionen der insgesamt 50 Millionen Menschen HIV-positiv.