In Südafrika hat die Polizei ein Syndikat ausgehoben, das mit Wilderei und dem Handel mit Nashorn-Hörnern im großen Stil sein Geld verdient hat. Bei der landesweiten Aktion wurden neun Menschen festgenommen, darunter auch die drei mutmaßlichen Anführer des Kartells – ein Geschäftsmann und zwei Tierärzte. Der Handel mit Nashorn-Hörnern ist ein lukratives Geschäft, da die Nachfrage in Asien sehr groß ist und die Preise über dem Goldpreis liegen.
Der südafrikanischen Polizei ist am Montag ein profunder Schlag gegen ein international agierendes Syndikat gelungen, das mit Nashorn-Hörnern handelt. Bei einer landesweiten Aktion und Razzien in Modimolle, Polokwane und Musina wurden insgesamt neun Menschen festgenommen, die der Wilderei und des illegalen Handels mit Nashorn-Hörnern im großen Stil verdächtigt werden.
Zu den Verhafteten zählen auch ein Geschäftsmann und zwei Tierärzte, die an der illegalen Jagd von mehreren hundert Nashörnern in den letzten Jahren verwickelt gewesen sein sollen. Die Polizei geht davon aus, dass diese drei Personen die Drahtzieher des gesamten Kartells sind. Das südafrikanische Syndikat war nach Einschätzung von Experten einer der wichtigsten und größten Lieferanten für den internationalen Schwarzmarkthandel mit Rhinozeros-Hörnern.
Die südafrikanische Polizei erhofft sich von dem aktuellen Fall neue Erkenntnisse über die Vorgehensweise der Syndikate und hat angekündigt, in nächster Zeit auch gegen kleinere Gruppen von Wilderen vorzugehen. Allein dieses Jahr wurden nach Auskunft der Polizei bereits 204 Nashörner in Südafrika getötet, im Vergleich zu 122 im gesamten vergangenen Jahr und das, obwohl die finanziellen Mittel für die Jagd gegen Wilderer erhöht wurden. Die Jagd auf Nashörner sowie der Handel mit entsprechenden Produkten ist von der Regierung zwar verboten worden, der Erfolg dieser Maßnahme war bisher jedoch gering.
Das liegt vor allem an der hohen Nachfrage nach Nashorn-Hörnern im asiatischen Raum und den hohen Preisen die dafür bezahlt werden. In der chinesischen Medizin wird das Pulver, das aus dem Horn gewonnen wird, seit Jahrhunderten als Heilmittel für viele Krankheiten verwendet, darunter Rheuma, Gicht, hohes Fieber und sogar für Teufelsaustreibungen.
In den vergangenen Jahren hat das „Nashorn-Pulver“ außerdem den Ruf erlangt, eine aphrodisierende Wirkung zu besitzen. In der neureichen Highsociety Südostasiens gewinnt das teure Pulver überdies Beliebtheit als Mittelchen zur Krebsvorsorge.
Das verringerte Angebot und die große Nachfrage im asiatischen Raum haben den Preis für ein Kilogramm Nashorn-Horn auf bis zu 56.690 US-$ klettern lassen – höher als den Goldpreis. Das Horn eines ausgewachsenen Rhinozeros wiegt im Schnitt sieben Kilo. Demnach haben die Wilderer in Südafrika allein dieses Jahr bereits mehr als 40 Millionen US-$ erbeutet.