Bei Kämpfen in Somalias Hauptstadt Mogadischu wurden seit dem Morgen mindestens 19 Menschen getötet und 70 verletzt. Radikal islamistische Gruppen, wie die al-Shabaab Miliz, versuchen die letzten Viertel in der Hauptstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Truppen der Regierung, die von Soldaten der Afrikanischen Union unterstützt werden, kontrollieren nur noch das Gebiet um den Präsidentenpalast, den Hafen sowie den Flughafen.
Seit diesem Morgen toben in Mogadischu, der Hauptstadt Somalias wieder schwere Kämpfe zwischen islamistischen Milizen und den Truppen der Regierung, die von den Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützt werden. In dem kriegsmüden Land am Horn von Afrika versuchen schon seit Monaten radikal islamistische Gruppen die Übergangsregierung zu stürzen , allen voran die al-Shabaab Milizen , denen enge Verflechtungen mit Al-Qaida nachgesagt werden.
Die Al-Shabaab Kämpfer kontrollieren bereits den gesamten Süden Somalias und große Teile der Hauptstadt Mogadischu. Die 7.200 Soldaten der Afrikanischen Union, die hauptsächlich auch Uganda und Burundi kommen, kontrollieren nur noch den Hafen, Flughafen und den Präsidentenpalast. Bei den heute aufgeflammten Kämpfen in den Stadtvierteln Howlwadaag und Hodan wurden mindestens 19 Menschen getötet und über 70 verletzt. Genaue Zahlen darüber, wieviele Zivilisten und Milizionäre unter den Opfern sind, gibt es bisher nicht.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass ein ugandischer Soldat getötet wurde und zwei weitere Soldaten der Schutztruppe verletzt wurden. Der Angriff auf die Soldaten ereignete sich in der Nähe des Parlamentsgebäudes. Nach Auskunft von Barigye Ba-Hoku, dem Sprecher der in Somalia stationierten Truppen der AU, konnten die Angreifer in die Flucht geschlagen werden.
An der Seite der al-Shabaab Miliz kämpft auch eine weitere militante islamische Gruppe, die Hisbul Islam. Deren Truppen haben in Mogadischu das Gebäude des Radiosenders GBC eingenommen. Anschließend verließen jedoch alle dort arbeitenden Journalisten das Gebäude, da sie sich weigern für die radikalen Islamisten zu arbeiten. Hisbul Islam hatte im Vorfeld zwar angekündigt, private Radiosender weiter senden zu lassen, Musik sollte jedoch aus dem Programm als „unislamisch“ verband werden.
Bereits am Montag war der Premierminister Somalias, Omar Abdirashid Ali Sharmarke, von seinem Amt zurückgetreten. Er zog damit die Konsequenz aus der Unfähigkeit seiner Regierung, die Sicherheit in Somalia wiederherzustellen und die militanten Islamisten zurückzutreiben.
Chaos und Anarchie herrschen in Somalia nun bereits seit fast zwei Jahrzehnten. 1991 wurde die letzte funktionierende Regierung von Clanführern gestürzt, die sich anschließend gegeneinander wandten und bekriegten. Mittlerweile gilt Somalia international als „failed state“, da es keine funktionierende Staatsgewalt und keinen funktionierenden Staatsapparat mehr gibt.