Die 1.000 Passagiere und Crew-Mitglieder der im Indischen Ozean havarierten „Costa Allegra“ sind sicher auf den Seychellen eingetroffen. Nach drei Tagen ohne Strom, funktionierende Toiletten, Duschen und warmes Essen auf dem Kreuzfahrtschiff sind die Menschen froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Ein Brand im Maschinenraum hatte zu einem kompletten Ausfall des Motors geführt und ein Abschleppen des Schiffes notwendig gemacht.
Die Passagiere und die Besatzungsmitglieder des manövrierunfähigen Kreuzfahrtschiffes „Costa Allegra“ sind nach drei Tagen auf dem Indischen Ozean sicher auf der Hauptinsel der Seychellen, Mahé, angelangt. Nach einem Brand im Maschinenraum trieb das Schiff auf dem offenen Meer und musste von einem Trawler und zwei weiteren Schleppern gezogen werden.
Der Motorschaden hatte auch bewirkt, dass die etwa 1.000 Personen auf dem Schiff ohne Strom auskommen mussten, was bedeutete, dass auch die sanitären Anlagen wie Toiletten und Duschen sowie die Klimaanlage nicht mehr funktionierten. Außerdem mussten die Menschen per Helikopter mit frischen Lebensmitteln versorgt werden.
Direkt im Anschluss an den Brand und den plötzlichen Stromausfall hatten viele der 636 Reisenden Angst, dass das Schiff möglicherweise sinkt. Die 413 Besatzungsmitglieder haben Augenzeugenberichten zufolge aber alles dafür getan, die Lage zu beruhigen und nachdem klar war, dass das Schiff nicht sinken wird, fühlten sich die meisten Passagiere wieder sicher. Froh sind nun wahrscheinlich dennoch alle, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Die italienische Reederei, bei der es sich um dieselbe wie bei der im Januar verunglückten „Costa Concordia“ handelt, hat drei Flugzeuge gechartert, die die Passagiere von den Seychellen nach Rom bringt. Gut die Hälfte der Kreuzfahrer hat sich aber dafür entschieden, das Angebot der Reederei anzunehmen und auf deren Kosten ihren Urlaub auf der Insel fortzusetzen. Der kleine Inselstaat ist sehr bemüht darum, die unerwarteten Gäste gut zu umsorgen. Der Chef des Tourismusverbandes der Seychellen, Alain St. Ange, erklärte, dass bereits vor dem Eintreffen des Schiffes Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde auf das Kreuzfahrtschiff gebracht worden sind, um die nötigen Formalitäten schnell zu erledigen.
Für die Reederei dürfte die Havarie teuer werden. Zahlreiche Passagiere könnten Schadenersatzforderungen stellen und auch der Besitzer des Fischtrawler, der als erstes zu Hilfe kam, hat Anspruch auf einen sogenannten „Bergelohn“, der sich am Wert des geretteten Schiffes orientiert und im Extremfall bis zu 50 Prozent des Wertes betragen kann.