Zwei Tourguides, ein Parkranger sowie eine vierte Person, die alle für die südafrikanische Nationalparkbehörde im Krüger Nationalpark beschäftigt waren, sind von der Polizei im Zusammenhang mit der Wilderei an Nashörnern verhaftet worden. Das illegale Geschäft mit den Hörnern ist äußerst lukrativ und die Regierung Südafrikas setzt alles daran die Wilderei zu unterbinden und die verbliebene Nashornpopulation zu schützen.
Vier Mitarbeiter der südafrikanischen Nationalparkbehörde (SANparks), die im weltberühmten Krüger Nationalpark gearbeitet haben, sind im Zusammenhang mit der Wilderei an Nashörnern von der Polizei verhaftet worden. Wie die Nationalparkbehörde mitteilte, handelt es sich bei den festgenommenen Personen um zwei Tourguides, einen Parkranger und einen Beamten der Verkehrsüberwachung.
Die SANparks Mitarbeiter seien alle in einem kleinen Teilgebiet des insgesamt 2,2 Millionen Hektar großen Krüger Nationalparks tätig gewesen. Allein in dieser Region sind seit Beginn des Jahres elf Nashörner illegal getötet worden. Die Verhaftung der vier Männer erfolgte nach der Entdeckung zweier erschossener Nashörner, deren Hörner entfernt worden waren. Ein Sprecher der Parkverwaltung teilte mit, dass derzeit eine Verbindung der Verdächtigen zu früheren Ermordungen untersucht werde.
Erst kürzlich hatte die südafrikanische Regierung beschlossen, zusätzliche Parkranger und Soldaten zu engagieren, um effektiver gegen die Wilderei vorzugehen, die ein milliardenschweres Geschäft darstellt. David Mabunda, der Chef der Nationalparkbehörde zeigte sich sichtlich enttäuscht über die Tatsache, dass Mitarbeiter seiner Behörde, die sich dem Erhalt der Nationalparks widmet, in die Wilderei verstrickt sind: „Ich bin persönlich betroffen, feststellen zu müssen, dass einige unserer eigenen Leute so skrupellos das Vertrauen und den Glauben missbraucht haben, den wir in sie gesetzt hatten.“
Südafrika ist der Brennpunkt in Sachen Nashornwilderei, da 70-80 Prozent der verbleibenden globalen Nashornpopulation, was etwa 20.000 Tieren entspricht, in dem Land zu finden sind. Allein im letzten Jahr wurden offiziellen Berichten zufolge 450 Tiere illegal erlegt. Auf dem Schwarzmarkt erzielen Nashorn-Hörner einen Preis von bis zu 55.000 US-$ (41.100 €) pro Kilogramm, was dem Preis für Gold entspricht.
Besonders im asiatischen und arabischen Raum sind die Hörner begehrt, da ihnen starke Heilkraft zugesprochen wird. Vornehmlich in China und Vietnam werden sie in pulverisierter Form als Heilmittel verkauft und das obwohl Wissenschaftler herausgefunden haben, dass das Material der Hörner dem von Fingernägeln entspricht und keine medizinischen Eigenschaften nachgewiesen werden konnten.