In Uganda ist der Menschenrechtsaktivist David Kato, der sich für die Rechte Homosexueller einsetzte, getötet worden. Der 42-jährige Ugander hat sich jahrelang für die Akzeptanz von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft engagiert. In Uganda steht Homosexualität unter Strafe und es herrscht ein homophobes Klima in der Bevölkerung.
Der 42-jährige Menschenrechtsaktivist David Kato, der sich für die Rechte Homosexueller in seinem Heimatland Uganda einsetzte und selbst bekennender Schwuler war, wurde am vergangenen Mittwoch in seinem Viertel am Rande Kampalas zu Tode geprügelt.
David Kato war einer der führenden Aktivisten für die Rechte der Homosexuellen in Uganda, einem Land, das wie viele andere in Afrika auch, von einem sehr homophoben Klima geprägt ist. Homosexualität wird in dem kleinen ostafrikanischen Land mit Gefängnisstrafen geahndet. Seit einiger Zeit diskutiert das Parlament außerdem über eine neue Gesetzesvorlage, die in einigen Fällen sogar die Todesstrafe für Vergehen dieser Art vorsieht.
Der in den Medien als „Anti-Schwulen Gesetz“ bezeichnete Entwurf wurde bereits 2009 ausgearbeitet. Die dafür verantwortlichen Politiker und Pfarrer hatten im Vorfeld Seminare evangelikaler Prediger aus den USA besucht. Konservative christliche Gruppen und in besonderem Maße evangelikale Missionare aus den USA haben in Uganda die Homophobie in weiten Teilen der Bevölkerung angeheizt.
Aufgrund des steigenden internationalen Drucks und der Drohung der Europäischen Union, im Falle der Verabschiedung des Gesetzes, die finanzielle Unterstützung für das Land zu streichen, wurde das Gesetz bisher noch nicht verabschiedet und Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat angekündigt, den Entwurf zurückzuziehen. Mehr als ein Jahr später ist das aber immer noch nicht geschehen und das Anti-Schwulen Gesetz bleibt weiterhin ein Thema im Parlament.
Zusätzlich angeheizt hat die Stimmung eine lokale Tageszeitung, die eine Hetzkampagne gegen Schwule und Lesben gestartet hatte. Sie druckte auf dem Titelblatt ihrer Zeitung Namen, Photos und Adressen von hundert homosexuellen Aktivisten ab, überschrieben mit der Aufforderung „Hängt Sie!“. Als einer der ersten war hier auch David Kato abgebildet. Zusammen mit weiteren Aktivisten erstritt er vor dem Obersten Gerichtshof Ugandas ein Urteil gegen die Zeitung, welches dieser die Veröffentlichung weiterer Namen verbat und sie zu einer Entschädigungszahlung an die Betroffenen in Höhe von einigen hundert US-Dollar zwang.
An der latenten Bedrohungslage für Homosexuelle im Land konnte das Urteil jedoch nichts ändern. Und der leitende Redakteur der Zeitung, Giles Muhame, sieht auch keine Verbindung zwischen der Hetzkampagne seines Blattes und der Ermordung von David Kato. Er teilte mit, es gäbe keinen Grund, nun eine riesen Aufregung um den Tod eines Einzelnen zu machen.
Aber dieser Einzelne, David Kato, war einer der Mitbegründer und sichtbarsten Aktivisten der aufkommenden Menschenrechtsbewegung für die Rechte Homosexueller in Uganda. In seinem, von Kriminalität zerrütteten Viertel, wurde er nun mit einem Hammer erschlagen. Die Polizei sprach umgehend von einem Raubüberfall und wies jeden Zusammenhang zu seiner Arbeit zurück. Die Glaubwürdigkeit dieser Aussage wird jedoch von Vielen bezweifelt.
Seine Freunde werden David Kato als einen Menschen in Erinnerung behalten, der immer zu seinen Überzeugungen stand und sich nicht scheute, auch dafür zu kämpfen.