In Nigerias Hauptstadt Abuja hat sich ein Selbstmordattentäter direkt vor einer Polizeiwache in die Luft gejagt. Es wird vermutet, dass die radikal-islamistische Sekte Boko Haram hinter dem Anschlag steckt. Mindestens zwei Menschen, darunter auch der Attentäter, wurden bei der Bombenexplosion getötet. Boko Haram wirft der nigerianischen Regierung „Verwestlichung“ vor und möchte das islamische Recht in Nigeria einführen.
Ein Selbstmordattentäter hat sich in der Hauptstadt Nigerias, Abuja, auf dem Parkplatz einer Polizeiwache mit seinem Auto in die Luft gesprengt. Auskünften der Polizei zufolge sind bei dem Anschlag der Attentäter und ein Verkehrspolizist getötet worden, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Ob es weitere Todesopfer gegeben hat ist bisher aufgrund der chaotischen Situation noch unklar.
Sicherheitskräfte und Regierungskreise gehen davon aus, dass Mitglieder der radikal-islamistischen Sekte Boko Haram hinter dem Anschlag stehen. Seit Monaten terrorisiert die Sekte den Nordosten des Landes um und in der Stadt Maiduguri mit Bomben- und Mordanschlägen. Boko Haram wirft der nigerianischen Regierung vor, sich zu einem Erfüllungsgehilfen westlicher Interessen und Lebensweise zu machen. Die Sekte möchte die Regierung stürzen und fordert die sofortige Einführung der Scharia.
Durch den Selbstmordanschlag direkt vor einer Polizeiwache in der Hauptstadt des Landes werden die Sicherheitsbehörden bloßgestellt, die seit Monaten versuchen, den Terror der Sekte unter Kontrolle zu bringen. Boko Haram hat sich auch für die Bombenanschläge verantwortlich erklärt, die kurz nach der Amtseinführung des Präsidenten Goodluck Jonathans vergangenen Monat das Land erschütterten.
Die heutige Explosion war in der ganzen Stadt zu hören und dichter schwarzer Rauch stieg kurz darauf vom Ort des Anschlags auf, so Augenzeugen aus Abuja. Mitarbeiter des Roten Kreuzes teilten mit, dass sieben Menschen mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurden. Die Polizei erklärte, dass 33 Autos durch die Explosion komplett zerstört worden seien und weitere 40 teilweise in Mitleidenschaft gezogen wurden.