Friedliche Wahlen in Niger

niger.gifIm westafrikanischen Binnenstaat Niger war die Bevölkerung am vergangenen Montag dazu aufgerufen einen neuen Präsidenten zu wählen. Der derzeitige Führer des Landes, General Salou Djibo, hat vor einem Jahr einen Militärputsch gegen den damaligen Präsidenten Mamadou Tandja angeführt, welcher seine Macht missbrauchte. Zehn Kandidaten traten als Präsidentschaftskandidaten an und die Wahlen verliefen friedlich.

Die Nigrer haben am gestrigen Montag in einer friedlichen Wahl einen neuen Präsidenten sowie ein neues Parlament gewählt. Durch die Wahl soll die zivile Herrschaft wiederhergestellt werden und eine einjährige Militärherrschaft in dem westafrikanischen Binnenstaat beendet werden. Der jetzige Herrscher, General Salou Djibo drückte bei seiner Stimmabgabe in Niamey, der Hauptstadt Nigers, Zufriedenheit und Hoffnung aus und bezeichnete die Abstimmung als Neuanfang für das Land.

General Djibo hatte vor einem Jahr einen Putsch des Militärs gegen den damaligen Präsidenten Mamadou Tandja angeführt, nachdem dieser die seinen Machteinfluss und die Verlängerung seiner Amtszeit durch Verfassungsänderungen erzwungen hatte. Expräsident Tandja wurde nach dem Umsturz verhaftet und muss sich nun wegen Korruptionsvorwürfen während seiner zehnjährigen Herrschaft vor Gericht verantworten.

Die sieben Millionen registrierten Wähler konnten zwischen zehn Kandidaten entscheiden. Zur Wahl stellten sich der amtierende General Djibo, der Oppositionsführer Mahamadou Issoufou sowie Seini Oumarou und Hama Amadou, die beide unter Präsident Tandja als Premierminister dienten. Sollte keiner der zehn Kandidaten die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang auf sich vereinen können, was zu erwarten ist, so ist für Mitte März eine Stichwahl angesetzt.

Obwohl die Wahl insgesamt friedlich verlief, könnte das Ergebnis angefochten werden. Einige Kandidaten hatten die unabhängige Wahlkommission im Vorfeld dazu aufgerufen, die Abstimmung zu verschieben, da bekannt wurde, dass kurz vor der Wahl gefälschte Wählerkarten verkauft wurden. Das könnte dazu führen, dass die Legitimität des Wahlsiegers im Nachhinein untergraben wird und die Bemühungen der Militärführung, einen schnellen Machtwechsel zu ermöglichen, somit zunichte gemacht werden.

Das westafrikanische Binnenland gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Obwohl Niger zu den größten Uranproduzenten der Welt zählt, lebt ein Großteil der 15 Millionen Nigrer in bitterer Armut, welche durch häufige Dürren verstärkt wird. Profiteure im Land sind der französische Atomkonzern Areva, der die meisten Minen betreibt und einige chinesische, kanadische und australische Firmen, die den Abbau von Mineralien in Niger planen.