Liberia: Unternehmensgründung leicht gemacht

liberia.gifDie liberianische Regierung hat in den drei wichtigsten Städten des Landes sogenannte one-stop Registrierungsbüros für Unternehmen eröffnet. In diesen Geschäftsstellen können neue Unternehmen innerhalb von 48 Stunden angemeldet werden, da alle Formalitäten unter einem Dach gebündelt sind. Bisher hat die Registrierung eines neuen Unternehmens in Liberia durchschnittlich 99 Tage gedauert.

Wer in Liberia ein Unternehmen gründen wollte, hatte es bisher nicht leicht. Zur Registrierung musste man bei etlichen Ministerien vorstellig werden, Unmengen an Formularen ausfüllen und viel Geduld aufbringen. Im Durchschnitt dauerte dieser Prozess 99 Tage. Dieses endlose Prozedere hat in der Vergangenheit zahlreiche Investoren davon abgeschreckt, in das kleine westafrikanische Land zu investieren.

Damit soll jetzt Schluss sein. Die liberianische Regierung hat nun in drei Städten des Landes sogenannte „one-stop business registries“ eröffnet. In Monrovia, Ganta und Buchanan kann man von nun an in diesen Registrierungsbüros innerhalb kürzester Zeit ein Unternehmen anmelden und spart sich das monatelange Prozedere.

In den one-stop Registrierungsbüros werden alle mit der Anmeldung zusammenhängenden Formalitäten gebündelt, sodass neue Unternehmen innerhalb von 48 Stunden startbereit sind. In den neu eingerichteten Büros erhalten Geschäftsleute nicht nur die nötigen Unterlagen der einzelnen Ministerien, sondern auch alle nötigen Informationen zur Unternehmensgründung und darüber hinaus Finanzierungsmöglichkeiten.

Die liberianische Regierung wurde bei der Einführung des neuen Systems von der Investment Climate Advisory Dinstleistungsorganisation der Weltbank und der Investment Climate Facility in Africa (IFC) unterstützt. Jagun-Dokunmu, der Vertreter der IFC in Liberia bezeichnete die Einführung der one-step Registrierungsbüros als einen riesigen Schritt für die Ökonomie des Landes. Durch die Vereinfachungen sei herrsche in Liberia nun ein sehr positives Wirtschaftsklima, das Unternehmen vermehrt zu Investitionen in das Land anregen werde.

In Liberia herrschte von 1989 bis 2003 ein blutiger Bürgerkrieg, durch welchen das kleine Land nahezu völlig zerstört wurde. Seit dem Friedensabkommen von 2003 bemüht sich Liberia, seine Geschichte aufzuarbeiten, soziale Spannungen abzubauen, das Land wieder aufzubauen, die Armut zu bekämpfen und die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen.

Abhängig ist die Wirtschaft Liberias im Wesentlichen vom Export verschiedener Primärgüter und Rohstoffe. Die wichtigsten Güter dieser Art sind neben Rohkautschuk und Diamanten auch noch tropische Hölzer, Kakao, Kaffee, Eisen sowie Gold. Seit 2006 ist Ellen Johnson-Sirleaf Präsidentin des Landes. Sie ist die erste demokratisch gewählte Staatschefin auf dem afrikanischen Kontinent.