DR Kongo: Unbekannte Affenart entdeckt

kongo-demrep.gifWissenschaftler haben in einem zentralen Teil des Kongobeckens eine bisher unbekannte Affenart entdeckt. Die Spezies, die bei der lokalen Bevölkerung unter dem Namen „Lesula“ bekannt ist, zählt zu der Gattung der Meerkatzen. Den ersten Affen dieser Art entdeckten die Forscher bei einem Besuch in einem Dorf, wo der Lesula als Haustier gehalten wurde. Erst nach sechs Monaten gelang die erste Sichtung in freier Wildbahn.

In der Demokratischen Republik Kongo ist eine bisher unbekannte Affenart entdeckt worden. Den Wissenschaftlern zufolge ist es erst das zweite Mal innerhalb von 28 Jahren, dass eine Entdeckung dieser Größenordnung gemacht wird. Bei der einheimischen Bevölkerung ist das zur Gruppe der Meerkatzen gehörende Tier unter dem Namen „Lesula“ bekannt.

Die Affenart ist durch zwei Flüsse, den Kongo und den Lomami, von ihren nächsten Verwandten getrennt. Das schwer zugängliche Waldgebiet, das den Lesula als Lebensraum dient, erstreckt sich ersten Schätzungen zufolge über knapp 17.000 km² und liegt im Zentralkongo. Auf der Landkarte der Wissenschaftler war dieser Bereich des weitläufigen Kongobeckens bis vor kurzem noch ein weißer Fleck.

Die überraschende Entdeckung, die in dem Onlinemagazin Public Library of Science erstmals publik gemacht wurde, erstaunte auch die Naturforscher: „Wir hatten nicht erwartet, eine neue Art zu entdecken, insbesondere nicht in der Gattung der afrikanischen Meerkatzen, die als gut erforscht gilt“, so Dr. John Hart von der Lukuru Stiftung, die das Forschungsprojekt leitet.

Den ersten Kontakt mit der neuen Spezies, die zu der Untergruppe der Altweltaffen (auch Hundsaffen genannt) zählt, machten die Wissenschaftler in dem Dorf Opala, wo der Direktor der Grundschule ein weibliches Jungtier in einem Käfig hielt. Er gab an, dass der Affe bei den lokalen Jägern unter dem Namen „Lesula“ bekannt ist. Für weitere Beobachtungen nahm das Forscherteam den Affen in ihre Obhut.

Bei weiteren Nachforschungen fanden sie weitere Tiere, die als Haustiere gehalten wurden. Nach sechs Monaten gelang es den Wissenschaftlern dann endlich, auch ein Exemplar in freier Wildbahn zu beobachten. Getauft wurde die Affenart auf den lateinischen Namen „Cercopithecus lomamiensis“, nach dem Fluss an dessen Ufer sie heimisch ist.

Aufgrund ihres begrenzten Lebensraumes sind die Lesulas sehr anfällig für äußere Einflüsse, insbesondere die illegale Jagd durch den Menschen. Daher hoffen die Wissenschaftler darauf, dass die Tshuapa-Lomami-Lualaba Region baldmöglichst unter Naturschutz gestellt wird. Dr. Hart bestätigte, dass es bereits entsprechende Bemühungen gibt und dass die Bemühungen zur Errichtung eines Schutzgebietes – dem Lomami Nationalpark – bereits in der Endphase angelangt sind.