Ghana: Präsident Mills stirbt überraschend – Mahama übernimmt Amtsgeschäfte

ghana.gifDer ghanaische Präsident John Atta Mills ist am Dienstagabend überraschend im Alter von 68 Jahren gestorben. Mills, der an Kehlkopfkrebs litt, verstarb kurz nach der Einlieferung in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Accra. Trotz des plötzlichen Todes gelang es der Regierungspartei innerhalb weniger Stunden einen Nachfolger zu bestimmen. John Dramani Mahama wurde zum neuen Präsidenten ernannt und ordnete eine Woche Staatstrauer an.

Ghanas Präsident John Atta Mills ist am Dienstagabend überraschend gestorben. Der 68-jährige, der an Kehlkopfkrebs litt, wurde am Nachmittag in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Accra eingeliefert, nachdem er über Schmerzen geklagt hatte. Wie das Präsidialamt mitteilte, verstarb Mills, noch während er von den Ärzten behandelt wurde.

Die genaue Todesursache ist noch ungeklärt. Erst vor kurzem war der Präsident aus den USA zurückgekehrt, wo er medizinische Untersuchungen durchlaufen hatte. Obwohl es in den vergangenen Jahren aufgrund seiner Krebserkrankung immer wieder öffentliche Diskussionen über seinen Gesundheitszustand gab, kam der plötzliche Tod des seit 2009 regierenden Präsidenten überraschend. Mills selbst hatte immer wieder versichert, dass es ihm gut gehe und angekündigt, im Dezember bei den Präsidentschaftswahlen wieder anzutreten.

Die Regierungspartei, der National Democratic Congress (NDC), berief nach dem Bekanntwerden des Dahinscheidens des Präsidenten umgehend eine Sitzung des Parlaments ein und ernannte John Dramani Mahama zum neuen Präsidenten. Der Vorsitzende der Oppositionspartei New Patriotic Party (NNP), Jake Obetsebi-Lamptey, lobte den schnellen und unkomplizierten Machtwechsel, der zeige, dass Ghana eine „erwachsene Demokratie“ ist.

Die NDC hat durch ihre schnelle Reaktion auf den Tod Mills mögliche interne Streitigkeiten über die Nachfolge im Keim erstickt und so sichergestellt, dass keine politische Unsicherheit entsteht, die die momentan sehr gute wirtschaftliche Entwicklung des westafrikanischen Landes in Stocken bringen könnte.

Mahama, der neue ghanaische Präsident, besuchte am Mittwoch die Familie des verstorbenen Präsidenten, um ihr sein Beileid auszusprechen. Bei einer ersten Kabinettssitzung ordnete er eine Woche nationaler Trauer an. Der Spitzenkandidat der oppositionellen NNP für die Wahlen im Dezember, Nana Akufo-Addo, hat aus Respekt vor dem Verstorbenen seine Wahlkampfkampagne ausgesetzt.

Ob John Dramani Mahama für die Regierungspartei NDC als Präsidentschaftskandidat ins Rennen geht, ist noch nicht geklärt. Bei einem gestrigen Treffen der Partei wurde er zum Parteivorsitzenden ernannt, ein Amt das bisher ebenfalls von Mills ausgefüllt wurde. Viele Mitglieder der Partei gehen deshalb davon aus, dass Mahama auch als Kandidat bei den Wahlen im Dezember antreten wird. Eine mögliche parteiinterne Gegenkandidatin wäre die Ehefrau des ehemaligen Präsidenten Jerry Rawlings, Nana Konadu.