Viele Tote bei Schiffsunglück vor Sansibar

tansania.gifBei einem Fährunglück zwischen den zwei tansanischen Inseln Sansibar und Pemba sind mindestens 163 Menschen ums Leben gekommen. Auf dem völlig überladenen Schiff befanden sich ersten Berichten zufolge über 500 Menschen. Warum das Schiff gesunken ist, ist bisher noch unklar. Rettungskräfte sind rund um die Uhr im Einsatz auf der Suche nach Überlebenden.

Mindestens 163 Menschen sind vor der tansanischen Küste ums Leben gekommen, als eine völlig überladene Fähre auf offener See gesunken ist. Die MV Spice Islander war auf dem Weg von Sansibars Hauptinsel Unguja zur nördlich davon gelegenen Insel Pemba, als sich das Unglück ereignete.

Auf dem Schiff befanden sich über 500 Menschen. Viele davon hatten auf Sansibar das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert und Urlaub gemacht. Mohammed Aboud, der für Krisen und Notfälle zuständige Minister, teilte mit, dass bisher 325 Menschen gerettet wurden. Die Regierung hat umgehend einen Krisenstab zusammengestellt und alle Personen im Umkreis dazu aufgerufen, sich an den Rettungsaktionen zu beteiligen.

Die Fähre war gegen 21 Uhr Ortszeit in Unguja gestartet und soll Berichten zufolge gegen 1 Uhr in der Nacht gesunken sein. Der Grund für das Unglück ist bisher noch völlig unklar. Mit Booten und Helikoptern wird seit Stunden nach Überlebenden gesucht. Die Geretteten werden mit Schiffen wieder nach Stonetown auf Sansibar gebracht.

Tausende Angehörige haben sich an der Küste versammelt und suchen nach ihren Verwandten und Freunden. Passagiere, die die Fährverbindung regelmäßig benutzen, berichten davon, dass die Schiffe in ein einem sehr schlechten Zustand sind. Darüber hinaus werden die Fähren häufig komplett überladen. „Normalerweise stecken sie uns in die Schiffe wie Sardinen in die Dose. Deshalb fürchte ich, dass das hier ein riesiges Desaster wird“ sagte der Anwohner Mwnakhamis Juma.

Die Überlebenden haben das Glück, dass das Wasser des Indischen Ozeans vergleichsweise warm ist und der Wellengang zur Zeit niedrig ist. Dennoch erschweren die vorhandenen Wellenberge die Suche nach den Überlebenden, da die Sicht dadurch deutlich eingeschränkt wird. Die Hubschrauberpiloten versuchen daher die Retter im Wasser zu den Menschen zu lotsen, die sich an Matratzen und andere Trümmerteile klammern.