Ein Selbstmordattentäter, der in der nigerianischen Stadt Kaduna versucht hat, mit einer Autobombe eine Kirche während des Ostergottesdienstes anzugreifen, hat mindestens 38 Menschen in den Tod gerissen. Als er an einer Straßensperre aufgehalten wurde, versuchte der Attentäter zu flüchten und kollidierte mit einem anderen Fahrzeug, woraufhin es zu Explosion auf der belebten Kreuzung kam. Auch in der Stadt Jos explodierte eine Bombe, getötet wurde hierbei niemand.
In der nordnigerianischen Stadt Kaduna sind am Ostersonntag mindestens 38 Menschen durch die Explosion einer Autobombe getötet worden. Ersten Berichten zufolge hatte der Attentäter versucht, mit seinem Auto zu der zentral gelegenen ECWA Kirche zu gelangen, in welcher zu diesem Zeitpunkt gerade die Ostermesse abgehalten wurde. An einer Straßensperre wurde er jedoch von Sicherheitskräften aufgehalten und ergriff die Flucht. Beim Zusammenstoß mit einem anderen PKW kam es zur Explosion.
Wie Mohammad Jinjiri Abubakar, der Polizeichef Kadunas, bestätigte, nahmen Beamten die Verfolgung des fraglichen Fahrzeuges auf, bis dieses an einer belebten Kreuzung in ein anderes Auto raste und explodierte. Viele der Todesopfer sind Motorrad-Taxifahrer und Passanten, die sich an der Kreuzung aufhielten. Pastor Joshua Raji, der gerade in der Kirche, welcher der Anschlag vermutlich galt, das Abendmahl abhielt, berichtet, dass dort ein lauter Knall zu hören war und alle Türen sowie Fenster zerbarsten.
Bekannt zu dem Anschlag hat sich bisher noch keine Organisation, es ist aber äußerst wahrscheinlich, dass die radikal-islamistische Sekte Boko Haram dafür verantwortlich ist. Die Terrororganisation, die seit Jahren im Norden Nigerias Anschläge und Ermordungen auf offener Straße verübt, hatte vor einigen Tagen Aktionen am Osterwochenende angekündigt. Zudem erinnert das Vorgehen deutlich an die von Boko Haram verübten Anschläge auf Kirchen an Weihnachten vergangenen Jahres, bei denen 37 Menschen getötet worden waren.
Auch in der zentralnigerianischen Stadt Jos kam es am gestrigen Sonntag gegen 21:30 Uhr zu einer Detonation, die von einer Zeitbombe ausgelöst worden war. Polizeiberichten zufolge wurde bei diesem Anschlag niemand getötet, die zahlreichen Verletzten wurden zur Behandlung in die umliegenden Krankenhäuser gebracht.
Die Terrororganisation Boko Haram, die in Verbindung mit al-Qaeda steht, hat allein dieses Jahr bereits hunderte Menschen durch Bombenanschläge und gezielte Hinrichtungen getötet. Primäres Ziel waren dabei Gebäude und Mitglieder der Polizei, des Militärs und der Regierung. Diplomaten und die nigerianischen Behörden gehen davon aus, dass die Anschläge auf Kirchen und Attentate während christlichen Feiertagen gezielt dazu dienen, einen gewaltsamen religiösen Konflikt zu provozieren.