Tote bei Anschlag in Marrakesch

marrokko.gif Bei einer Explosion in der marokkanischen Stadt Marrakesch sind am Donnerstag mindestens 14 Menschen getötet worden. Die Behörden gehen davon aus, dass es sich um einen terroristischen Anschlag gehandelt hat. Ziel war ein bei Touristen beliebtes Cafe in der Innenstadt von Marrakesch. Unter den Opfern sollen zahlreiche ausländische Besucher des Königreichs sein.

Am Donnerstag wurde Marokkos Touristenhochburg Marrakesch von einer gewaltigen Explosion erschüttert. Bei der Detonation in einem der populärsten Cafes im Stadtzentrum wurde zunächst von einem tragischen Unfall ausgegangen, inzwischen steht jedoch fest, dass es sich um einen gezielten Terroranschlag gehandelt hat. Mindestens 14 Menschen wurden bei dem Attentat getötet, die Zahl der Verletzten liegt bei über 20.

Unter den Toten sollen auch viele ausländische Besucher sein. Laut BBC sind 11 der 14 Opfer Ausländer. Bei mindestens sechs der Getöteten soll es sich um Franzosen handeln. Offizielle Angaben zu den Nationalitäten der Opfer sind bisher jedoch nicht veröffentlicht worden. Durch die gewaltige Explosion wurden viele der Menschen stark entstellt. Die Fassade des zweistöckigen Hauses wurde fast gänzlich zerstört. Das Feuer, das durch die Explosion entfacht wurde, richtete enorme Zerstörung an.

Das Argana Cafe am Djemaa el-Fna Platz, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, ist ein beliebter Treffpunkt von Touristen aus aller Welt. Der Anschlag ereignete sich um die Mittagszeit, das Cafe war entsprechend gut besucht. Dass die Wahl des Anschlagsortes offenbar gezielt auf diesen Platz gefallen ist, der zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten für Touristen in Marokko zählt, legt die Vermutung nahe, dass er besonders gegen ausländische Besucher gerichtet war.

Offiziell hat sich bisher niemand zu dem terroristischen Anschlag in Marrakesch bekannt. Vermutet wird, dass die maghrebinische al-Quaida für das Blutbad verantwortlich ist. Nach dem Anschlag in der marokkanischen Stadt Casablanca vor acht Jahren hatte die Regierung des Landes ihre Maßnahmen gegen die terroristischen Gruppierungen in der Region drastisch verschärft. Den Behörden gelang in den vergangenen Jahren die Zerschlagung diverser Terrorzellen, tausende Terrorverdächtige wurden festzunehmen. Seit Donnerstag ist die Bedrohung durch islamistische Gruppierungen in Marokko wieder so aktuell wie vor acht Jahren.

Dass eine Verbindung zwischen den Protesten gegen die Regierung Marokkos und dem Anschlag vom Donnerstag besteht, wurde von den Medien bisher ausgeschlossen. König Mohammed VI hatte politische Formen angekündigt, die auch die Beschneidung seiner Macht beinhalten.