Mahamadou Issoufou, 58, ist neuer Präsident der Republik Niger und wird die Amtsgeschäfte am 6. April von der Militärregierung übernehmen. Die unabhängige Wahlkommission erklärte ihn mit knapp 58 Prozent der Stimmen zum Sieger der Stichwahl. Issoufou plant während seiner fünfjährigen Amtszeit umgerechnet neun Milliarden Euro in die Entwicklung des Lanes zu investieren.
Der langjährige Oppositionsführer Mahamadou Issoufou, 58, hat die Stichwahlen um das Präsidentschaftsamt in Niger gewonnen und wird die Rückkehr des westafrikanischen Binnenlands zur zivilen Herrschaft einleiten. Die unabhängige Wahlkommission gab am Montag das vorläufige Endergebnis bekannt, wonach Issoufou mit 57,95 Prozent der Stimmen klar vor seinem Rivalen Seyni Oumarou liegt, der 42,05 Prozent Zustimmung erhielt.
Der unterlegene Oumarou ist ein Parteikollege des Ex-Präsidenten Mamadou Tandja, der vor einem Jahr vom Militär gestürzt wurde, nachdem er versucht hatte, die Verfassung außer Kraft zu setzten, um sich den Weg für eine dritte Amtszeit zu ebnen.
Die Militärregierung unter Führung von General Salou Djibo kündigte an, die Macht am 6. April in die Hände des neu gewählten, demokratischen Präsidenten Issoufou zu überführen. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in der Elfenbeinküste betonte General Djibo die Wichtigkeit freier und fairer Wahlen, die von allen Seiten akzeptiert werden müssten.
Sowohl die Europäische Union als auch die Vereinten Nationen zeigten sich erfreut über den Ablauf der Wahlen und lobten insbesondere die Handlungsweise des Militärs, welches seit der Machtübernahme konsequent auf eine Rückführung der Staatsgeschäfte in zivile Hände hingearbeitet hatte.
Nach Auskunft der Wahlkommission beteiligten sich an der Stichwahl nur 48 Prozent der insgesamt ca. 6,5 Millionen registrierten Wähler. Analysten führen die geringe Wahlbeteiligung auf die Skepsis vieler Nigrer gegenüber politischer Teilhabe zurück, welche sich nach Jahren der Korruption und zahlreicher Umstürze eingestellt habe. Seit das arme Binnenland 1960 die Unabhängigkeit von Frankreich erlangte, durchlebte es viele politische Umstürze und Putschversuche.
Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, obwohl es über reiche Uranvorkommen verfügt. Diese haben in den letzten Jahren mehrere Milliarden Euro an Investitionen aus der EU angelockt, vor allem vom französischen Atomgiganten Areva. Die Bevölkerung profitiert von den Investitionen jedoch nicht und lebt in zu einem Großteil von weniger als einem US-Dollar pro Tag.
Mahamadou Issoufou hat angekündigt, während seiner fünfjährigen Amtszeit sechs Billionen CFA-Francs (ca. 9 Milliarden Euro) in die Landwirtschaft, die Infrastruktur und die Energiewirtschaft zu investieren, um so über 50.000 neue Stellen zu schaffen. Zudem will der neue Präsident den Rohstoffsektor stärker kontrollieren und für mehr Wettbewerb bei der Urangewinnung sorgen.