Offizielle Amtseinführung Ouattaras in der Elfenbeinküste

elfenbeinkueste.gifAlassane Ouattara wurde gestern offiziell in sein Amt als neuer Staatspräsident der Elfenbeinküste eingeführt. Viele Ivorer verbinden mit diesem Schritt die Hoffnung, ein Jahrzehnt der Gewalt und Instabilität endlich hinter sich lassen zu können. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und zahlreiche afrikanische Staatsoberhäupter wohnten der Zeremonie bei.

Am gestrigen Samstag wurde Alassane Ouattara offiziell in sein Amt als neuer Staatspräsident der Elfenbeinküste eingeführt. An der Zeremonie in der Hauptstadt des westafrikanischen Landes, Yamoussoukro, nahmen auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy, der UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und zahlreiche afrikanische Staatsoberhäupter teil.

In seiner Ansprache dankte Ouattara Frankreichs Präsidenten, der Standing Ovations erhielt, für die Unterstützung der ehemaligen Kolonialmacht in der zurückliegenden Krise. Darüber hinaus machte Ouattara klar, dass er eine „neue Seite in der Geschichte seines Landes“ aufschlagen will und die ehemalige westafrikanische Wirtschaftsmacht wieder einen will.

Seit dem Bürgerkrieg (2002 bis 2007) ist das Land zwischen Nord und Süd gespalten. Bereits die von den Vereinten Nationen überwachten Wahlen im November 2010 sollten die Einheit der Elfenbeinküste wieder herstellen. Allerdings weigerte sich der unterlegene Laurent Gbagbo von seinem Amt als Staatspräsident zurückzutreten und setzte alles daran, seine Macht mit Hilfe des Militärs und Paramilitärischer Truppen zu erhalten.

Der Machtkampf kam erst vergangenen Monat zu einem Ende, als es den Truppen Ouattaras gelang, mit der Unterstützung der in dem Land stationierten UN-Friedenstruppen und französischen Soldaten, Laurent Gbagbo in der Wirtschaftsmetropole Abidjan festzunehmen. Gbagbo und seine Frau befinden sich derzeit im Norden des Landes unter Hausarrest und Ouattara möchte sie, genauso wie zahlreiche ehemalige Minister sowie Militärs der alten Regierung aufgrund der von ihnen begangenen Menschenrechtsverletzungen vor Gericht bringen.

Während dem fünfmonatigen Machtkampf wurden mindestens 3.000 Menschen getötet, mehr als eine Million flüchteten aus ihrer Heimat, die Kakaoproduktion kam zum erliegen, Banken wurden geschlossen und Geschäfte in großer Zahl geplündert.

Das Internationale Rote Kreuz und diverse Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Seiten vor, während den Unruhen Anhänger des jeweils anderen Lagers gefoltert und getötet zu haben. Für Alassane Ouattara wird es ein sehr langer und schwieriger Prozess werden, das Land wieder zu einen und die erlittenen Wunden zu heilen. Auch einen Versöhnungsprozess nach dem Vorbild Südafrikas hat Ouattara bereits als mögliche Option ins Gespräch gebracht.