Das Nashorn ist in Südafrika durch illegale Abschüsse zunehmend bedroht. Die Wilderei hat dort inzwischen Ausmaße wie vor vierzig Jahren erreicht, als das Gewerbe seinen bisherigen Höhepunkt verzeichnete. Der WWF fordert von der Regierung härteres Vorgehen gegen die Wilderer. In den Kampf gegen die Wilderei wird auch das Hauptabnehmerland Vietnam einbezogen. Dort werden die wertvollen Hörner als Allheilmittel verkauft.
Die Wilderei in Afrika ist erneut auf dem Vormarsch und bedroht die dort ansässigen Tierbestände. Nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF ist das Ausmaß der Wilderei in Afrika dieses Jahr vergleichbar mit den 1970er Jahren, als die illegale Jagd auf Wildtiere dort ihren bisherigen Höhepunkt erreichte. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Südafrika. Eines der Tiere, dessen Existenz am stärksten von den Wilderern bedroht ist, ist das Nashorn.
In Südafrika wurden Schätzungen des WWF zufolge dieses Jahr bereits 230 Spitz- und Breitmaulnashörner durch die illegale Jagd getötet. Durchschnittlich fällt in Südafrika also etwa alle 30 Stunden eines dieser Tiere Wilderern zum Opfer. Auf lange Sicht ist der Erhalt der Nashörner durch die Wilderei in Südafrika ernsthaft bedroht, denn die Fortpflanzung der Tiere verläuft äußerst langsam.
Südafrika zählt zu den absoluten Spitzenreitern in Sachen Wilderei. Vergleichbar schlimm ist das Ausmaß nur noch im Nachbarland Simbabwe. Seit den umstrittenen Wahlen im Jahr 2008 versinkt das Land immer mehr im Chaos und die Wilderer bleiben weitgehend unbehelligt. Der Bestand ist dort bereits um 15 % gesunken. In den anderen Ländern Afrikas, in denen die Jagd auf Wildtiere verbreitet ist, bleibt die Wilderei eine Randerscheinung. Rund 95 % aller illegalen Abschüsse von Nashörnern werden in Südafrika und Simbabwe verzeichnet.
Der WWF fordert nun eine Verschärfung der Kontrollen sowie härtere Konsequenzen für die Wilderer. Die Gesetze, die es gegen Wilderei in Südafrika gibt, werden laut WWF bisher viel zu lasch gehandhabt. Strafen, die für illegale Abschüsse verhängt werden, sind nicht hoch genug, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Und der Handel mit den begehrten Hörnern der Tiere ist lukrativ.
Hauptabnehmer ist Vietnam, wo die gemahlenen Hörner als natürliche Medizin gegen alle möglichen Gebrechen verkauft werden. Der Handel floriert, da es in Vietnam gesetzlich erlaubt ist, die Hörner von Nashörnern zu besitzen. Es ist zwar verboten, damit zu handeln, doch auch hier gibt es viel zu wenige Kontrollen.
Der WWF hat nun eine Initiative ins Leben gerufen, die die illegale Jagd auf Nashörner in Südafrika eindämmen soll. Derzeit befinden sich Delegierte der Regierung Südafrikas in Vietnam, um dort mit den Verantwortlichen über geeignete Maßnahmen zu beraten, die die Jagd und den Handel mit den Hörnern künftig unterbinden sollen.