FIFA-Sperre für Nigerias Adamu

nigeria.gifDer Nigerianer Amos Adamu, Mitglied der FIFA-Exekutive, wurde wegen der Korruptionsvorwürfe die vergangenen Monat in der Fußballwelt für Aufruhr sorgten, mit einer Geldstrafe sowie mit einer dreijährigen Entbindung von sämtlichen Aufgaben in der FIFA bestraft. Zu diesem Urteil kam ein Ethikkomitte des Fußball-Weltverbandes. Damit wird Adamu auch bei der Entscheidung über die WM-Endrunden für die Jahre 2018 und 2022 nicht mit von der Partie sein.

Nur wenige Wochen nach den Korruptionsvorwürfen gegen zwei Exekutivmitglieder des Fußball-Weltverbandes FIFA wurden beide Akteure nun von der Ethikkommission des Verbandes gesperrt. Neben dem Nigerianer Amos Adamu, der für drei Jahre von allen Aktivitäten im Bereich Fußball entbunden ist, erhielt Reynald Temarii aus Tahiti eine einjährige Sperre. Beide sind damit auch von der Auswahl der Länder für die WM-Endrunden 2018 und 2022 am 2. Dezember 2010 in Zürich ausgeschlossen. Zusätzlich müssen beide hohe Geldstrafen an die FIFA entrichten. Die Urteile gelten angesichts der Vorwürfe allerdings als verhältnismäßig niedrig.

Adamu und Temarii wurde vergangenen Monat vorgeworfen, ihre Stimmen für die Wahl der Austragungsorte der Fußball Weltmeisterschaften in den Jahren 2018 und 2022 diversen Bewerbern gegen finanzielle Leistungen angeboten zu haben. Am 20. Oktober wurden beide Akteure bereits vorläufig suspendiert. Ans Licht kam dieser Korruptionsskandal durch Videomaterial der englischen Zeitung Sunday Times. Diese Aufnahmen belasteten die Exekutivmitglieder schwer, das Urteil der FIFA wurde entsprechend schnell gefällt.

Adamu zeigte sich nach der Urteilsverkündung am gestrigen Donnerstag bestürzt über seinen vorübergehenden Ausschluss aus der FIFA. In einer Presseerklärung beteuerte er, in allen Anklagepunkten unschuldig zu sein. Es ist zu erwarten, dass er gegen das Urteil in Revision gehen wird, wie die Zeitung Guardian berichtete. Angaben darüber, dass dies bereits geschehen sei, wurden bisher noch nicht von offizieller Seite bestätigt.

Die FIFA wurde in den letzten Wochen immer wieder mit Manipulationsvorwürfen ihrer Mitglieder konfrontiert. Der Verein habe dadurch eine erhebliche Rufschädigung erlitten, so der Leiter der Ethikkommission Claudio Sulser. Ob die Ereignisse grundsätzliche Transformationen in der Vereinsorganisation nach sich ziehen werden, ist bisher nicht bekannt. Diesbezügliche Angaben blieben bei der Urteilsverkündung durchweg vage. Der Präsident der FIFA, Joseph Blatter, wird im Laufe des Tages ein Statement zu den Urteilen über Adamu und Temarii abgeben. Im Anschluss daran wird er der Presse für Fragen zur Verfügung stehen. Zuvor soll allerdings ein Sondertreffen der FIFA-Exekutive in Zürich stattfinden.