Ikililou Dhoinine neuer Präsident der Komoren

komoren.gifDie Komorer haben diese Woche einen neuen Präsidenten gewählt. Die unabhängige nationale Wahlkommission erklärte den bisherigen Vizepräsidenten Ikililou Dhoinine mit 61 Prozent der Stimmen zum Wahlsieger. Der Oppositionskandidat Mohamed Said Fazul erhielt 33 Prozent der Stimmen, zweifelte das Ergebnis jedoch an und sprach von massivem Wahlbetrug.

Auf den Komoren hat der bisherige Vizepräsident Ikililou Dhoinine nach Auskunft der nationalen Wahlkommission die Präsidentschaftswahlen mit etwa 61 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Er setzte sich damit gegen den unabhängigen Kandidaten Abdou Djabir (ca. sechs Prozent) und den Oppositionskandidaten Mohamed Said Fazul durch, der 33 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte.

Die unabhängige nationale Wahlkommission bezeichnete die Wahl im Großen und Ganzen als fair und transparent. Der Oppositionsführer Fazul hingegen sprach von massivem Wahlbetrug in etlichen Regionen und zweifelte das Ergebnis der Abstimmung an. Er rief seine Unterstützer zu täglichen Demonstrationen auf.

Der scheidende Präsident Ahmed Abdullah Mohamed Sambi zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis und erklärte, dass sein bisheriger Vizepräsident der einzige sei, der in der Lage ist, die von ihm begonnene Arbeit fortzuführen. Außerdem betonte er, dass Dhoinine ein ehrlicher Mann ist, der nicht korrumpierbar sei. Sambi, der seit 2006 an der Macht ist, hatte vor der Wahl versucht, seine Amtszeit mit Hilfe eines neuen Gesetzes um ein Jahr zu verlängern. Das Gesetz wurde jedoch annulliert, weshalb es wie vorgesehen noch in diesem Jahr zu Neuwahlen kam.

Alle Kandidaten der jetzigen Wahl stammen von der kleinsten der drei Hauptinseln, Moheli, und Dhoinine wird der erste Präsident der Komoren sein, der von dieser Insel stammt. Seit der Präsidentschaftswahl von 2001 gibt es in dem kleinen Inselstaat, der knapp 300 Kilometer östlich des afrikanischen Kontinents und nordwestlich von Madagaskar liegt, eine Regelung, die das Präsidentenamt Inselweise rotieren lässt. Die amtierende Präsident stammt von der Insel Anjouan und der vorherige Präsident von Grande Comore.

Die Komoren zählen zu den ärmsten Ländern Afrikas, die Bewohner leben zu einem Großteil vom Tourismus und dem Gewürzhandel oder sind von der Unterstützung im Ausland lebender Familienangehöriger abhängig. Die Komoren erlangten 1975 die Unabhängigkeit von Frankreich und erlebten seitdem unruhige Zeiten. Seit Erlangung der Unabhängigkeit kam es in dem kleinen Inselstaat zu 20 Putschen bzw. Putschversuchen. Insgesamt leben etwa 800.000 Menschen auf den Komoren.