Kenia – Reisen in das touristische Herz des afrikanischen Kontinents

„Ich kann mich an keinen einzigen Morgen in Afrika erinnern, an dem ich erwacht bin und nicht glücklich war.“
Ernest Hemingway, US-amerikanischer Schriftsteller.

Wer sich auf seine erste Reise nach Kenia begibt, der sollte Hemingway im Gepäck haben, denn kein Schriftsteller hat das ostafrikanische Land so leidenschaftlich geliebt und beschrieben wie der US-amerikanische Literatur-Nobelpreisträger. Gleich zwei seiner Romane („Die grünen Hügel Afrikas“ und „Die Wahrheit im Morgenlicht“) spielen dann auch in jenem Land, welches der legendäre Autor als das „Herz des Kontinents“ bezeichnete.

Kenia BallonfahrtKenia oder auch Kenya gehört auch heute, rund 60 Jahre nach dem Abschied des berühmten Schriftstellers, zu den beliebtesten und zugleich magischsten Reisezielen auf dem afrikanischen Kontinent. Zwischen Somalia, Uganda und Tansania liegend, bietet das Land die gesamte Magie der Superlative Afrikas. Malerische Küsten am Indischen Ozean, berühmte Nationalparks, Safariangebote für jeden Geldbeutel, Flamingos am Lake Victoria und den kleinsten Regenwald der Welt (Kakamega Rainforest). Für den anthropologisch Interessierten empfiehlt sich zudem der Besuch an der „Wiege der Menschheit“ in Koobi Fora unweit der äthopischen Grenze.

Anreise Flug

Die internationalen Fluglinien erreichen den Jomo Kenyatta Airport in Nairobi und den Moi International Airport in Mombasa. Ein Direktflug von Frankfurt nach Nairobi dauert ca. acht Stunden.

Anreise Bahn

Eine Anreise mit der Bahn ist kaum noch möglich. Frühere grenzüberquerende Direktverbindungen auf der Schiene wurden eingestellt. Echte Bahnfans kommen in Kenia trotzdem auf ihre Kosten. Ab Mombasa startet der Madaraka Train, der Reisende in den malerischen und artenreichen Tsavo West Nationalpark bringt. Ab Mombasa besteht auch eine direkte Bahnverbindung nach Nairobi.

Anreise Bus

Im grenzüberschreitenden Verkehr spielen Busse die wichtigste Rolle. Sehr gute Verbindungen gibt es nach Tansania und Uganda. Busse nach Somalia fahren ebenfalls, jedoch sollte auf Grund der schwierigen Sicherheitslage ein Besuch Somalias gut überlegt sein.

Anreise Schiff

Ganz klassisch erreicht man Kenia mit dem Schiff. Wer es rustikal mag, der kann Mombasa zum Beispiel ab Antwerpen an Bord eines Frachtschiffes erreichen. Zahlreiche Reedereien bieten diesen Service. Wer auf großen Komfort Wert legt, der erreicht Mombasa mit dem Kreuzfahrtschiff. An der afrikanischen Küste verkehren zudem zahlreiche Postschifflinien. Diese erreichen in der Regel den Kenianischen Großhafen in Mombasa.

An der Küste – Mombasa

Beginnen wir also in Mombasa. Die Stadt ist mit rund 1,2 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes und wird hinter vorgehaltener Hand gern als die „echte“ Hauptstadt des Landes bezeichnet. Direkt am Indischen Ozean gelegen spiegelt die Stadt mit ihrer alten Festung, den engen malerischen Gassen und den historischen Markthallen noch immer das koloniale Flair des alten Afrikas.
Die Geschichte von Mombasa geht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Ursprünglich war die Stadt ein arabisch betriebener Handelsposten. Der berühmte Vasco da Gama war im Jahr 1498 der erste Europäer, der die Stadt betrat. Die bereits angesprochene Festung („Fort Jesus“, erbaut 1593 und heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes) geht auf die portugiesische Herrschaftszeit zurück, welche mit einigen Unterbrechungen 1729 endgültig endete. Ab 1856 gehörte Mombasa zum Sultanat Sansibar. Die stets unter Geldnöten leidende sansibarische „Bû Sa‘îd Dynastie“ verpachtete im Jahr 1887 die gesamte Küste inklusive Mombasa an die Imperial British East Africa Company. Das Gebiet war ab diesem Zeitpunkt Protektorat unter britischer Verwaltung, völkerrechtlich aber weiterhin Teil des alten Sultanats. Mombasa wurde dann als Teil Kenias im Jahr 1963 unabhängig.
Wer Mombasa zu Fuß erobern möchte, dem sei die Begleitung eines lokalen Guides empfohlen. Wie alle afrikanischen Metropolen präsentiert sich auch Mombasa als sozial wechselhaft und örtlich unübersichtlich. Ihr “Local Guide” sollte bereits vor Tour Beginn ihre Wunschziele kennen.

Diana BeachMombasa und sein Küstenumfeld eignen sich hervorragend als Start- oder Endpunkte einer großen Kenia-Rundreise. Die zahlreichen Beach Resorts bieten zudem perfekte Entspannung und Flair und sind somit ideale Haltepunkte auf der individuellen Kenia- bzw. Ost-Afrika-Tour.
Wer hier bereits Abstand zur städtischen Hektik sucht, der findet an der Küste malerische Village- und Beach Resorts. Besonders genannt sei hier das Gebiet um Diani Beach, welches bestens erschlossen ist und mit exklusivem Fullservice seine Gäste in lauschigen Spa-Resorts erwartet. Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten finden Sie unter Voyage Privé – Kenia.

Der unweit gelegene Regionalflughafen Ukunda Airstrip (Sandpiste) verbindet mit Kleinflugzeugen die Küste und ihre Besucher jederzeit mit dem Inland. Neben den Safaries bietet das Land zahlreiche Events, wie zum Beispiel das Maralal Camel Derby oder das Rhino Charge (eines der legendären off-road Geländewagen-Rennen). Selbstverständlich können Touristen von hier aus auch die Nauptstadt Nairobi erreichen.

Haupstadt Nairobi:

Sie ist heute die größte Stadt Kenias und zugleich Hauptstadt. Die Geschichte Nairobis ist relativ jung und unspektakulär. Im Jahr 1896 wurden hier ein Lager und größere Versorgungsdepots errichtet, die die Baustelle der Eisenbahnline ab Mombasa belieferten. Drei Jahre später verlegte die Verwaltung von Uganda Railways ihr Hauptquartier in die direkte Nähe der Depots. Zur Jahrhundertwende bildete sich ein erster Stadtrat in der noch improvisierten Zeltstadt. Im Jahr 1906/07 wurde aus der schnell expandierenden Lagerstadt die Hauptstadt des britischen Protektorats.
Heute zählt die Stadt 4,3 Millionen Einwohner und ist damit die am stärksten wachsende Stadt Kenias. Wer jedoch hier eine gut strukturierte afrikanische Geschäftsmetropole mit Flanierfreuden á la Kapstadts Long Street erwartet, der wird enttäuscht werden. Sechzig Prozent der Einwohner leben in Slums. Die innere City ist von der Architektur der Sechziger und Siebziger Jahre geprägt. Die wenigen, für Touristen interessanten Spots lohnen den Aufwand einer Suche kaum. Auch, weil die Sicherheitslage in der Stadt eher suboptimal ist. Für Touristen ist die Stadt also nur dann interessant, wenn sie die Botschaften oder Vertretungen ihrer Heimatländer persönlich aufsuchen müssen. Dies dann aber am besten per Taxi.

Safaris & Nationalparks

Safaria Kenia ElefantenWer Kenia besucht, der kommt vor allem wegen der Natur und wegen der Tiere. Die drei bekanntesten Nationalparks sind Amboseli, Tsavo und Maasai Mara. Letzterer ist zugleich der bekannteste Nationalpark. Riesige Zebraherden, wilde Gnus, Massaigiraffen, Antilopen, Flusspferde und natürlich auch Hyänen durchstreifen unentwegt die Landschaft. 15.000 Quadratkilometer – Savanne pur.

Der Tsavo-East-Nationalpark ist mit einer Fläche von knapp 22 Quadratkilometern Kenias größter Nationalpark. Elefanten, Kaffernbüffel, Impalas, Giraffen, Zebras, Nashörner und zahlreiche Raubkatzenarten leben in der abwechslungsreichen Traumlandschaft, welche auch durch die Flüsse Athi und Galana ganzjährig geprägt wird. Mit ewas Glück entdeckt/sieht der Besucher hier in Flussnähe den seltenen Somaliastrauß. An den stehenden Gewässern am Mundnda Rock kann der geduldige Beobachter zahlreiche Affenarten beobachten. Der hier lebende gelbe Pavian ist, wie alle Vertreter seiner Gattung, ein gewitzter Dieb, der manchem Safariteilnehmer um mehr als eine Brotration beraubt hat.

Der Amboseli Nationalpark ist vor allem wegen seiner großen Elefantenpopulation bekannt. Savannen, Akazienwälder und auch Sümpfe prägen die Landschaft. Parkbesuchern bietet sich der Blick auf das atemberaubende und bereits in Tansania liegende Kilimandscharo-Massiv mit dem Kibo, dem höchsten Berg Afrikas.

Die Wege, wie man die Nationalparks bereisen kann, sind so vielfältig wie die Landschaft selbst. Die klassische Touristen-Bustour ist in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten. Der Individual-Event wird immer beliebter.
Wer einmal das gelbe Abendlicht Afrikas von einem Ballonkorb aus gesehen hat, der wird diese Bilder, ganz in der Tradition eines Ernest Hemingway, für immer im Kopf haben.