Am Montag verstarb der Präsident von Guinea-Bissau im Alter von nur 64 Jahren in Paris. Schon lange hatte Malam Bacai Sanha mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, über deren genaue Ursache nur wenig bekannt ist. Sanah war im Jahr 2009 zum Präsidenten gewählt worden, nachdem sein Vorgänger einem Attentat zum Opfer gefallen war. Guinea-Bissau gilt als eines der instabilsten Länder in Afrika.
Der Präsident des westafrikanischen Staates Guinea Bissau ist tot. Malam Bacai Sanha verstarb am Montag im Militärkrankenhaus Val de Grace in Paris. Dorthin war der Präsident bereits vor den Weihnachtsfeiertagen eingeliefert worden. Vor seinem Tod habe der 64-jährige längere Zeit im Koma gelegen, hieß es aus den Reihen der französischen Regierung. Nähere Details über die Krankheit Sanhas sind bisher nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Es wird spekuliert, dass Sanha an Diabetes gelitten habe. Der Tod des Präsidenten wurde auch aus Regierungskreisen in Guinea-Bissau bereits bestätigt.
Schon im Dezember vergangenen Jahres gab es Spekulationen über den Tod von Malam Bacai Sanha. Eine Zeitung des Nachbarlandes Senegal hatte das Gerücht verbreitet, der Präsident sei bereits verstorben. Bei dem Zeitungsartikel handelte es sich zwar um eine Fehlinformation, der Zustand Sanhas war jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt sehr kritisch, wie seine Ehefrau der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Während seiner gesamten Amtszeit wurde der Präsident immer wieder in Krankenhäuser eingeliefert, sowohl im Senegal als auch in Paris.
Gewählt wurde Malam Bacai Sanha im Juni 2009, nachdem sein Vorgänger im Amt, Nino Vieira, im März desselben Jahres ermordet worden war. Bereits in den Jahren zuvor hatte Sanha für das Präsidentenamt kandidiert, musste sich seinen Konkurrenten jedoch zweimal geschlagen geben, auch wenn die Wahlergebnisse angezweifelt wurden. Allerdings diente er zwischen 1999 und 2000, nach dem Ende des Bürgerkrieges in Guinea Bissau, bereits einige Monate als Übergangspräsident des Landes. Malam Bacai Sanha war ein Veteran im Unabhängigkeitskampf gegen die Portugiesen, der die Kolonialherrschaft über Guinea-Bissau im Jahr 1974 beendete.
Guinea-Bissau ist heute eines der instabilsten Länder in Afrika. In den vergangenen zwei Jahrzehnten kam es immer wieder zu blutigen Putschen in dem westafrikanischen Staat. Bekannt ist Guinea-Bissau außerdem für seine Rolle im internationalen Drogenhandel. Das Land gilt als eine der wichtigsten Zwischenstellen des Kokainhandels zwischen Südamerika und Europa.