16 unglaubliche Fakten über das Leben in Afrika

Der zweitgrößte Kontinent gehört zugleich zu einer der ärmsten Regionen der Erde. Reisende und Gäste erleben in Afrika eine faszinierende Tierwelt und Natur. Löwen, Kamele, Elefanten und Affen in der Unendlichkeit der Savanne: Dies sind die Eindrücke, die Urlauber aus Afrika mit nach Hause nehmen. Wer genauer hinsieht, bekommt einen Einblick in die Kultur und Lebensfreude Afrikas, die sich grundsätzlich von dem mitteleuropäischen way of life unterscheidet.

Afrika ist ein spannender Erdteil, der seine interessantesten Geschichten erst auf den zweiten Blick preisgibt. Die folgenden Fakten eröffnen eine ganz neue Sicht auf den afrikanischen Kontinent und seine Einwohner. Danach können Sie hier Ihr Wissen über Afrika auf die Probe stellen und überprüfen, wie gut Sie sich mit den Menschen und ihrer Kultur auskennen.

Die urwüchsige Pflanzen- und Tierwelt von Afrika

Kleines afrikanisches KindDie afrikanische Pflanzenwelt gehört zu den Artenreichsten auf dem Globus. Ca. ein Zehntel der insgesamt 24.000 Arten leben allein in Afrika. Damit bietet die Flora eine viel höhere Diversität als in Europa. Allein auf dem 60 km² weiten Tafelberg in der Nähe von Kapstadt existieren 1470 unterschiedliche Pflanzenarten.

Auf diesem Kontinent gibt es mehr als 3.000 Bevölkerungsgruppen, die über 2.000 Sprachen beherrschen. Da ist es nur schwerlich möglich, sich einen allumfassenden Überblick zu verschaffen. Die Menschen leben in 54 Staaten, die bevölkerungsreichsten Staaten sind Äthiopien, Nigeria und Ägypten.

 

Das Kernstück der Gesellschaft: Die Großfamilie

Äußere Einflüsse haben zu einer zunehmenden Zersplitterung der afrikanischen Familien geführt. Zu den neu eingeführten Religionen sind im Zuge der Kolonialisierung das Christentum und der Islam dazugekommen.

Zwischen Weihnachten und Neujahr feiern die Menschen in Afrika Kwanzaa. Das Fest der ersten Frucht lässt sich mit dem deutschen Erntedankfest vergleichen. Wobei dieser Tag in Afrika eine viel größere Bedeutung hat und sich insgesamt über sieben Tage erstreckt, in denen die Menschen ihrer Vorfahren und der Natur huldigen.

Die Unabhängigkeit Namibias hat in den 1990ern zu einer urplötzlichen demokratischen Wende geführt. Gerade in dem Versagen der regionalen Diktaturen mussten die Menschen immer wieder Rückschläge im Zusammenleben und in der Bürokratie hinnehmen.

In Afrika produzieren die Frauen 90 % der Grundnahrungsmittel und 30 % der Marktfrüchte. So nehmen die Frauen in einigen der afrikanischen Ländern bis zu 80 % der Arbeitskräfte ein und schöpfen das volle wirtschaftliche Potenzial aus. Die Geschlechterdifferenz ist heute als Erbe aus der Kolonialzeit zu verstehen. Auch nachdem sich die afrikanische Unabhängigkeit vollzogen hat, blieb der Anteil an Wanderarbeitern bei der männlichen Bevölkerung.

Die Bundeszentrale für politische Bildung erhebt die Großfamilie als die zentrale Familienstruktur und Mittelpunkt der Gesellschaft. In der Gemeinschaft lassen sich Sozialfälle abfangen und die moralischen Werte und Normen an die nächste Generation weitergeben. So identifiziert sich ein Individuum auch immer über seine Familie. Daraus entsteht wieder eine lebenslange Wechselbeziehung, die auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und Politik des Landes hat.

Massai vor Hütte Versammlung

Familienplanung und Eheschließungen Afrika

In den ländlichen Gefilden verhandeln zumeist zwei Gruppen die Eheschließung zweier Menschen. Dabei ist die Heiratsordnung, die so genannte Exogamie, die Regel. Auf diese Weise möchte die Gemeinschaft ihr Fortbestehen sichern. Ein Bräutigam zahlt für seine Braut einen Brautpreis, da fortan ihre Arbeitskraft entfällt. Dieser Brautpreis entfällt oftmals auf bestimmte Arbeitstage auf den Feldern oder auf Rinder. In Kenia ist es sogar üblich, dass Männer zum Teil mehr als eine Frau ehelichen.

In einer afrikanischen Familie hat jedes Mitglied eine bestimmte Position. So sind die Beziehungen von einer starken Rangordnung geprägt, die auf eine religiöse Basis zurückgeht. Das hat auch maßgeblichen Einfluss auf die Entfaltung der Geschlechterrollen. Die Solidarität in der afrikanischen Gesellschaft ist legendär. Menschlichkeit, Herzlichkeit und Gastfreundschaft sowie die gegenseitige Hilfeleistung gehören zu den Tugenden, die das afrikanische Lebensbild prägen.

 

Der Alltag der Menschen in Afrika

Die Lieblingssportart der Kinder ist netball – ein Mannschaftssport, die Basketball ähnelt. Viele Familien können sich kein Spielzeug leisten, so basteln sich die Kinder aus Bananenfasern und Milchtüten Puppen und Autos.

Auch wenn in Afrika subtropische, sehr hohe Temperaturen zur Tagesordnung gehören, trinken zum Beispiel die Kenianer ihre Getränke in der Regel heiß oder zumindest auf Raumtemperatur.

In Afrika zahlen die Einwohner jährlich 4,5 Milliarden $ mobil. Allein 50 % der Bevölkerung ist noch unter 25 Jahre alt, was wohl auf eine verfrühte Sterblichkeit zurückzuführen ist.

Gerade in den Entwicklungsländern ist die Prävention und Verhütung für viele Frauen noch kein Thema, so dass jede vierte Frau nicht verhütet. Jährlich kommt es so zu ca. 80 Millionen ungewollte Schwangerschaft, so dass die Politik und die gesellschaftliche Entwicklung das Recht auf eine freiwillige Familienplanung fordert.

 

Vom Entwicklungsland zum Hoffnungsträger

Leider gehören immer noch Hunger und Armut zum traurigen Alltag in vielen Familien und Regionen. 380 Millionen Menschen stehen am Tag nicht mehr als 1,25 $ zum Leben zur Verfügung. Sie leben somit unter der globalen Armutsgrenze. Für diese Betroffenen Menschen ist es nur sehr schwer möglich, aus dem Kreislauf zu entkommen, da die Geldknappheit zumeist auch Krankheiten und Bildungsmangel nach sich zieht.

Südafrika ist ein wertvolles Land. Es besitzt allein 40 % Goldvorkommen, die noch im Erdreich schlummern. Geht der Blick zur Straße von Gibraltar, sind Afrika und Europa eigentlich nur noch 14,3 km entfernt voneinander.

Afrika besitzt das Potenzial, sich in der Zukunft selbst zu ernähren. Auf dem Kontinent gibt es reichlich fruchtbaren Boden, jede Menge Arbeitskräfte und enorme Ressourcen. Das eigentliche Problem bilden die globalen Handelsbeziehungen und das Wirtschaftssystem der Welt, das aufgrund sinkender Preise und Lohndumping die Entwicklungsländer an der Entfaltung ihrer Potenziale hindert.