Mit Hightech gegen Wilderei in Afrika

suedafrika1.gif Jedes Jahr werden in Afrika hunderte Wildtiere illegal getötet. Besonders brutal ist das Abschlachten der Nashörner, die ihres Horns beraubt und dann schwer verletzt und verstümmelt von den Wilderern zurückgelassen werden um qualvoll zu verenden. Ihr Horn ist besonders in einigen Teilen Asiens sehr begehrt, wo es als Heilmittel gegen zahlreiche Krankheiten gehandelt wird. Nun wurde ein Mikrochip entwickelt, der das grausame Schlachten der Nashörner in Afrika zumindest eindämmen soll.

In den vergangenen Jahren hat die illegale Tötung geschützter Wildtiere in diversen Ländern Afrikas besorgniserregende Ausmaße angenommen. Allein in den Naturreservaten in der Republik Südafrika wurden im Jahr 2010 fast 350 Nashörner getötet. Auch in Kenia sind die Zahlen der illegal getöteten Spitzmaulnashörner so hoch wie nie. Ganze Populationen sind inzwischen ernsthaft bedroht. Denn Nashörner stehen bei den Wilderern ganz oben auf der Abschussliste. Die Hörner der gewilderten Tiere werden hauptsächlich nach Asien exportiert. Dort glauben viele Menschen an die magischen Kräfte der Hörner der Wildtiere. Extrakte, die aus dem Horn der Nashörner gewonnen werden, gelten in einigen Regionen dort quasi als Allheilmittel.

Die Nachfrage nach dem Horn des afrikanischen Wildtieres ist ganz besonders aus Asien entsprechend hoch und trotz aller Maßnahmen der Behörden, die den Verkauf der Hörner aus dem Geschäft der Wilderei zu stoppen versuchen, nimmt die Zahl der illegal getöteten Nashörner weiter zu. Um dem Töten der immer seltener werdenden Tiere Einhalt zu gebieten, gibt es nun eine neue Technologie. Den Tieren wird ein RFID-Mikrochip in das begehrte Horn eingesetzt, mit dessen Hilfe ihr Aufenthaltsort stets von den Rangern erfassbar ist. Dieser Eingriff ist für die Nashörner schmerzlos, auch wenn der Bohrer, der für das notwendige Loch im Horn der Tiere sorgt, vielleicht anderes vermuten ließe.

Der 160 Euro teure Chip sendet nun Daten über einen Satelliten an die Computer der Parkaufseher. Ungewohnt schnelle und plötzliche Bewegungen, überlange Ruhephasen der Tiere und zahlreiche weitere Umstände, die Gefahr für die Nashörner vermuten lassen, können so von den Rangern in den Nationalparks sofort festgestellt werden. Mit etwas Glück können die Parkwächter dem brutalen Abschlachten der Tiere dann noch zuvorkommen. Diese neue Technik, die in Zukunft hoffentlich viele Nashörner vor dem verbluten retten wird, nachdem ihnen noch lebend mit einer Motorsäge das Horn entfernt und sie zu einem qualvollen Tod verurteilt von den Wilderern zurückgelassen werden, wurde inzwischen in mehreren Nationalparks in Südafrika, Tansania und Kenia eingeführt.