Vor den Seychellen ist ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 600 Personen havariert. Auf der „Costa Allegra“ ist es zu einem Brand im Maschinenraum gekommen, der den Motor außer Kraft setzte. Eine Gefahr für die Passagiere besteht Berichten zufolge nicht. Das Schiff wird nun zur Hauptinsel der Seychellen geschleppt. Die „Costa Allegra“ gehört derselben Reederei, der auch die im Januar verunglückte „Costa Concordia“ gehört. Deren Krisenmanagement wird nun genau beobachtet.
Für die gut 600 Passagiere an Board des Kreuzfahrtschiffes „Costa Allegra“ endete die Urlaubsreise im Indischen Ozean vor der Ostküste Afrikas recht schnell. Ein Brand im Maschinenraum setzte den Motor außer Kraft und machte das große Schiff auf diese Weise manövrierunfähig. Ein französischer Thunfischtrawler ist dem Kreuzfahrtschiff zur Hilfe geeilt und schleppt dieses nun in Richtung der Seychellen. Zwei weitere Schlepper unterstützen mittlerweile die Rettungsaktion.
Eine Gefahr besteht für die Passagiere des havarierten Luxusliners offensichtlich nicht mehr, das Feuer konnte Berichten zufolge schnell unter Kontrolle gebracht werden und beschränkte sich auf den Maschinenraum. Durch den Maschinenschaden ist allerdings auch der Strom auf dem gesamten Schiff ausgefallen und auch die Toiletten sowie Duschen sind nicht mehr funktionsfähig. Trotz der unangenehmen Situation gehe es allen Betroffenen auf dem Kreuzfahrtschiff den Umständen entsprechend gut, teilte die Reederei mit.
Die Costa Allegra soll nun unmittelbar zur Hauptinsel der Seychellen, Mahé, geschleppt werden, da ein Anlegemanöver an einer der näheren, aber kleineren Inseln zu hohe Gefahren berge. Darüber hinaus erklärte die Reederei, dass auf der kleinen Seychellen-Insel nicht ausreichend Unterkünfte für alle Besatzungsmitglieder und die über 600 Gäste vorhanden seien.
Die Sprecherin des Präsidenten der Seychellen, Srdjana Janosovic, gab bekannt, dass auf der Hauptinsel Mahé ausreichend Kapazitäten vorhanden seien, um alle leidgeplagten Passagiere unterzubringen. Da Port Victoria häufig von Kreuzfahrtschiffen, Frachtern und Kriegsschiffen im Indischen Ozean angelaufen werde, sei die Insel auf entsprechende Besucherzahlen gut vorbereitet. Auf der Costa Allegra befinden sich Passagiere aus 25 verschiedenen Nationen, darunter auch 38 Deutsche.
Unter den derzeitigen Umständen wird es mindestens bis Donnerstag dauern, bevor das Kreuzfahrtschiff bis nach Mahé geschleppt worden ist. Bis dahin müssen sich die Passagiere in Geduld üben. Derweil wird das Krisenmanagement der genuesischen Reederei genau beobachtet, da es sich um dieselbe Reederei handelt, der auch die im Januar vor Italien verunglückte „Costa Concordia“ gehört. Bei dem Unglück starben 32 Menschen und dem Betreiber wird vorgeworfen, ein sehr schlechtes Krisenmanagement betrieben zu haben.