Energie aus Wasserkraft soll gefördert werden

aethiopien.gifIn Äthiopien haben sich zahlreiche politische Entscheidungsträger aus ganz Afrika zu einer Konferenz für Nachhaltige Entwicklung durch Wasserkraft getroffen. In Addis Abeba einigten sie sich auf einen Aktionsplan, der die verstärkte Nutzung des vorhandenen hydroelektrischen Potenzials vorsieht. Etwa zehn Prozent des global nutzbaren, hydroelektrischen Potenzials sind in den großen Flüssen auf dem afrikanischen Kontinent gebunden.

Das Potenzial der Wasserkraft ist auf dem afrikanischen Kontinent bei Weitem noch nicht ausgeschöpft, könnte aber bei einem konsequenten und länderübergreifenden Ausbau wesentlich zur Entwicklung auf dem Kontinent beitragen. Zu diesem Ergebnis sind die Teilnehmer der Konferenz für Nachhaltige Entwicklung durch Wasserkraft gekommen, welche im März in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, stattgefunden hat.

Die Konferenz, an der viele politische Entscheidungsträger und regionale Verantwortliche teilnahmen, wurde vom äthiopischen Ministerium für Wasser und Energie in Kooperation mit der Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen (ECA) veranstaltet. Die Konferenzteilnehmer einigten sich auf einen Aktionsplan, der eine stärkere Investition in die Schaffung regionaler hydroelektrischer Zentren vorsieht. Umgesetzt werden sollen die Projekte durch Kooperationen zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor (sog. Public Private Partnerships kurz PPP).

Der afrikanische Kontinent wird durchzogen von etlichen großen Strömen, wie dem Nil, dem Niger, dem Sambesi, dem Senegal und dem Kongo-Fluss und verfügt so insgesamt über etwa zehn Prozent des globalen hydroelektrischen Potenzials. Bisher werden jedoch nur etwa sieben Prozent des nutzbaren Potenzials mit Hilfe von summa summarum 1.272 großen Staudämmen in Afrika ausgenutzt. Die Nutzbarmachung der enormen hydroelektrischen Energiereserven könnte deutlich zur wirtschaftlichen Entwicklung vieler Länder beitragen.

Die Konferenzteilnehmer einigten sich außerdem darauf, die einzelnen regionalen Projekte besser aufeinander abzustimmen und die Entwicklung dieser schneller voranzutreiben. Dazu soll ein neues Protokoll zur Evaluierung und Begleitung der Vorhaben entwickelt und in Addis Abeba ein afrikanisches Exzellenzzentrum zur Förderung Nachhaltiger Entwicklung durch Wasserkraft aufgebaut werden.

Die Konferenz und deren Ergebnisse weisen den Weg in die richtige Richtung, wobei in der praktischen Umsetzung noch viele Probleme gelöst werden müssen. Zum einen sind die Energienetze vieler Länder nicht ausreichend ausgebaut, um die gewonnene Energie zu den Industriezentren zu befördern. Zum Anderen verlaufen viele Flüsse transnational und es kommt bereits jetzt häufig zu Auseinandersetzungen um die Nutzungsrechte für das Wasser. Wie jetzt begonnen, kann eine Entwicklung der Wasserkraft nur gelingen, wenn sie von einem steten und offenen Austausch zwischen den jeweils betroffenen Ländern begleitet wird und innovative sowie gerechte Lösungen für auftretende Probleme gefunden werden.